Literaturherbst: Zwischen Absturz und Hoffnung – Rocko Schamoni im Alten Rathaus

Eine lange Schlange vor dem Alten Rathaus und ein volles Haus: der Musiker, Clubbetreiber und Autor Rocko Schamoni ist in der Stadt. Mitgebracht hat er Auszüge aus seinem neuen Buch „Des Pudels Kern“. Das Buch ist eine Fortsetzung seines Romans „Dorfpunks“ und berichtet über seine „Hamburger Lehrjahre“ in der Musikszene auf St. Pauli in den 90er Jahren. Der gelernte Scheibentöpfer (!) versucht sich als Sänger auf dem Gebiet des Funpunk, geht mit den Goldenen Zitronen auf Tournee, spielt bei den Toten Hosen den Pausenclown. Er lernt die Industrialband Einstürzende Neubauten kennen, die im Hamburger Schauspielhaus die musikalische Untermalung von Zadeks „Andi“ auf die bürgerliche Bühne bringen. Das Scheitern ist Programm bei Schamoni, eine Karriere als Teeniestar geht krachend in die Hose. Gottseidank möchte man meinen. Immerhin hatte er es bis zum Coverboy der Bravo – zumindest im O der Heftüberschrift – gebracht. Seine Berufung findet er mit der Gründung des mittlerweile legendären Golden Pudel Clubs in Hamburg. Im Alten Rathaus herrschte an diesem Abend eine ausgelassene Stimmung. Schamoni kommentierte seine eigenen Texte, scheute sich nicht, eigene Lieder zum Besten zu geben, die damals in der strengen Punkszene eher nicht funktionierten. Zudem ergänzte er die Lesung mit weiteren unglaublichen Pointen aus dem Leben eines Musikers auf St. Pauli. Ein launiger Auftaktabend beim 33. Göttinger Literaturherbst. Unsere Buchkritik zu „Pudels Kern“ findet sich hier.

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