Bunter Protest bei der 1.Maidemonstration in Göttingen. Ca. 2.000 Menschen haben sich gestern an der traditionellen Gewerkschaftsdemonstration beteiligt. Startpunkt war der Platz der Synagoge. Der Zug bewegte sich durch die Göttinger Innenstadt, unterbrochen von kurzen Kundgebungen. Auf diesen Zwischenkundgebungen berichteten Gewerkschaftler*innen von aktuellen Konflikten und Tarifauseinandersetzungen in Betrieben der Göttinger Region.

Auch an der Göttinger Universität schwelt ein Konflikt. Aus Protest gegen befristete Verträge bei den wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen werden mittels Betreuungsstreik zur Zeit keine Abschlussarbeiten der Studenten mehr betreut. So Mareike Biesel, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Uni Göttingen. Die mangelnden Perspektiven für junge Menschen in vielen Wissenschaftsbereichen sind seit Jahren ein öffentliches Thema. Unter dem Hashtag #ichBinHanna haben in den letzten Jahren tausende Wissenschaftler ihre prekäre Situation geschildert
Die Hauptrede auf dem gut gefüllten Marktplatz vor dem Alten Rathaus hielt die Landesleiterin der Gewerkschaft Verdi (Niedersachsen-Bremen). Sie warnte eindringlich vor dem Abbau sozialstaatlicher Regelungen und Eingriffen in das Streikrecht. Abschluss fand die 1. Mai Demo mit einem Fest an der Gauß-Weber Wallanlage.
Fotos: ©Radio Leinewelle (je)