
Am südlichen Rand von Göttingen, im Stadtteil Geismar, entsteht auf einem Pferde- und Eselhof ein bemerkenswertes Projekt: die „Solidarische Humuswirtschaft Geismar“ (SoHuWi). Initiiert von Helgard Greve, einer engagierten Umweltpädagogin und Mitgründerin der Transition-Town-Initiative „Göttingen im Wandel“, verfolgt das Projekt das Ziel, hochwertigen Humus – die sogenannte Terra Preta – herzustellen und dabei Klimaschutz, Bildung und Gemeinschaft zu verbinden.
Die Herstellung der Schwarzerde erfolgt durch ein zweistufiges Verfahren, bei dem Pferde- und Eseldung mit Pflanzenkohle, Steinmehl, Grünschnitt und effektiven Mikroorganismen vermischt wird. Das Ergebnis ist ein nährstoffreicher, CO₂-bindender Boden, der über Jahrhunderte fruchtbar bleibt. Die SoHuWi ist dabei kein klassisches Gartenprojekt, sondern ein langfristig angelegter Beitrag zum Klimaschutz und zur Förderung lebendiger Böden.
Organisiert nach dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft, können Mitglieder der SoHuWi mit einem monatlichen Beitrag zwischen 5 und 20 Euro teilnehmen. Dafür erhalten sie während der Vegetationsperiode regelmäßig hochwertige Schwarzerde zur Anreicherung ihrer Garten- oder Balkonerde. Auch Nicht-Mitglieder können sich bei den Abholtagen auf Spendenbasis etwas von der Terra Preta abholen. Die Herstellung dieser schwarzen Erde ist ein langer aufwendiger Prozess. Über den Nutzen und die besonderen Eigenschaften von Terra Preta und die Idee der Solidarischen Landwirtschaft haben wir mit der Initiatorin Helgard Grewe gesprochen.
Das Projekt legt großen Wert auf kurze Wege und lokale Beteiligung. Es richtet sich schwerpunktmäßig an den Göttinger Ortsteil Geismar, um zusätzliche Autofahrten zu vermeiden. Dennoch sind auch Menschen aus ganz Göttingen eingeladen, sich zu beteiligen, sofern sie umweltfreundliche Transportmittel nutzen.
Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden Sie auf der offiziellen Website: humusbildung-goettingen.de](https://humusbildung-goettingen.de
Weitere Menschen, die dieses Projekt unterstützen und sich beteiligen wollen, sind herzlich willkommen.
Foto: Helgard Grewe / Radio Leinewelle Jutta Engelmayer