King Princess meldet sich mit Girl Violence zurück – einem Album, das zugleich zärtlich, zornig und elektrisierend wirkt. Die New Yorker Künstlerin schichtet Pop, Glam-Rock und melancholische Balladen übereinander wie emotional vibrierende Sedimente. Jeder Track wirkt wie ein Schlag in die Magengrube und eine Umarmung zugleich.
Die Songs bewegen sich zwischen verletzlicher Offenheit und selbstbewusstem Trotz. King Princess singt über Machtgefälle in Beziehungen, Identität, Begierde und die Komplexität jugendlicher Sehnsucht – oft scharfzüngig, immer schonungslos. Die Produktion bleibt rau, organisch und bewusst unperfekt, was ihre Stimme noch unmittelbarer macht.
Besonders stark: die Momente, in denen fragile Melodien plötzlich in eruptive Refrains übergehen. Girl Violence klingt nicht wie ein glattpoliertes Popprodukt, sondern wie ein Tagebuch, das jemand live vor dem Publikum zerreißt und wieder zusammenklebt.
Ein Album, das wehtut, befreit und hängen bleibt. King Princess hat eine neue Reife gefunden – ohne ihre Unverblümtheit zu verlieren.
Foto: Girl Violence Album Art
