Stadt Göttingen stellt Klimaschutzplan 2030 vor

Am Montag haben die Stadtverwaltung und Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler den Klimaplan 2030 für Göttingen der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein Konzept, dass nach Einschätzung der Autoren eine realistische Einschätzung der lokalen Einflussmöglichkeiten darstellt. Federführend bei der Erstellung und Abstimmung des Klimaplans war das neugeschaffene Referat für Nachhaltige Stadtentwicklung unter der Leitung von Dinah Epperlein.

Projekte und Maßnahmen sind in sieben zentralen Handlungsfeldern vorgesehen. In den fünf Handlungsfeldern „Bauen und Wohnen“, „Arbeiten und Wirtschaften“, „Energie erzeugen und bereitstellen“, „Mobil sein und transportieren“ sowie „Nachhaltig leben“ geht es um Strategien und Projekte, um den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen bis 2030 deutlich zu senken. Das sechste Handlungsfeld „Kommunale und zivilgesellschaftliche Transformation vorantreiben“ beschreibt Maßnahmen, um notwendige gesellschaftliche Veränderungen zu beschleunigen. Das Handlungsfeld „An den Klimawandel anpassen“ schließlich beschreibt Ansätze, um die Stadt Göttingen gegen die bereits unvermeidbaren und sich weiter verschärfenden Folgen der Erderhitzung zu wappnen.

Für die Entwicklung des Klimaplans Göttingen 2030 gab es im vergangenen Jahr eine intensive Beteiligung von Bürger*innen, Initiativen, Einrichtungen, Unternehmen und der Fachwelt inklusive des Klimaschutz-Beirats. Unter dem Motto „Eure Klima-Ideen für Göttingen sind gefragt!“ hatte die Stadt Göttingen zur Mitwirkung aufgerufen. 745 konkrete Ideen  und 54 Projektvorschläge waren die Antwort. Davon wurden etliche Anregungen aufgenommen. So forderten beispielsweise viele Bürger*innen den Ausbau der Solarenergie in Göttingen und dabei Angebote speziell für Mieter*innen. Der Klimaplan empfiehlt deshalb als Sofortmaßnahme ein finanzielles Förderprogramm für Photovoltaikanlagen, darunter sogenannte Balkon-Solaranlagen, von denen Gebäudeeigentümer*innen und Mieter*innen profitieren können. Aus dem Projektwettbewerb fanden ebenfalls Vorschläge Eingang in den Klimaplan. Beispiele sind ein Pilotprojekt zur Installation einer Agro-Photovoltaikanlage, die die landwirtschaftliche Nutzung mit einer Freiflächen-Solaranlage kombiniert, und der Vorschlag einer Taktverdichtung im ÖPNV für eine klimafreundliche Mobilität. Die Umsetzung des geplanten Maßnahmenkatalogs ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe betonte Rolf-Georg Köhler.

Eine Entscheidungsgrundlage für die Politik ist mit dem Klimaplan 2030 gesetzt. Wie die politischen Gremien in dieser Stadt diesen Plan bewerten, werden die nächsten Wochen zeigen. Klar ist, dass vielen aktiven Umweltgruppen die hier benannten Umsetzungsziele und das Zeitfenster nicht reichen werden. Wie die Stadtgesellschaft dazu steht, könnte ein mögliches Bürgerbegehren zeigen. Die Göttinger Gruppe GermanZero hat die für einen Bürgerentscheid notwendigen Stimmen bereits erfolgreich gesammelt.

Mehr dazu unter https://radioleinewelle.de/wp-content/uploads/2021/07/Klimaschutzplan-Stadt-Goettingen-2030.mp3

Foto: ©Radio Leinewelle (ue)

Radio Leinewelle
Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.