Was tun gegen Hate Speech und digitale Gewalt?

Allgemein

Wo Frauen sich im Netz öffentlich oder politisch äußern, riskieren sie sexistische Anmache, pornografische Pöbeleien und Vergewaltigungsdrohungen. Hass im Netz hat eine Geschlechterdimension und Frauen sind von digitaler Gewalt besonders betroffen. Diesem Thema widmete sich die Veranstaltung „Hate Speech und digitale Gewalt gegen Frauen – Handlungsbedarf!“.

Hate Speech macht auch online vorhandene diskriminierende Auffassungen und Haltungen sichtbar und verstärkt diese. Die Veranstaltung führte ein in das Phänomen der Hate Speech und digitalen Gewalt gegen Frauen machte gleichzeitig Mut, sich trotz alledem politisch einzumischen. Amina Yousaf, Netzaktivistin und Speakerin, gab einen Überblick über die aktuelle Situation und die rechtlichen Rahmenbedingungen . Wie groß das Problem mittlerweile in der Kommunalpolitik ist, zeigen Umfragen. 40% der Rathäuser haben es mittlerweile mit Stalking,und Drohungen zu tun, auch der Kontakt mit Reichsbürgern bewegt sich auf hohem Niveau.

Doris Schröder-Köpf, MdL und Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, erlebt seit 20 Jahren Gewalt im Netz und berichtete über ihre Erfahrungen während einer ca. halbstündigen Liveschaltung.

Mittlerweile haben auch die Justizbehörden die „Hatecrimes“ im Netz deutlicher im Fokus. Svenja Meininghaus, Staatsanwältin der neugeschaffenen Zentralstelle zur Bekämpfung der Hasskriminalität im Internet, gab einen Überblick über gesetzliche Rahmenbedingungen und Maßnahmen gegen die verbale Internetgewalt. Die Staatsanwältin ermutigt Betroffene, die Attacken nicht zu ignoriere, sondern aktiv mittels Anzeige dagegen vorzugehen. Voraussetzung ist die vorherige Meldung des Posts an das jeweilige Anbieterportal.

Abschließend wurde eine ganze Palette von konkreten Maßnahmen, unabhängig von einer möglichen Strafverfolgung, präsentiert.  Organisiert wurde die Veranstaltung im Ratssaal vom Gleichstellungsbüro der Stadt Göttingen.

Radio Leinewelle wird die Vorträge in den nächsten Tagen als Podcast  zur Verfügung stellen.

Foto: Amina Yousaf, Svenja Meininghaus und Christine Müller © Radio Leinewelle (ue)

Tags: