FDP-Kreistagsfraktion spricht sich gegen Atommüllager in Würgassen aus.

Lokalpolitik

Die FDP-Fraktion im Göttinger Kreistag  unterstützt die politischen und bürgerlichen Initiativen, die sich gemeinsam dafür einsetzen, die sicherste und beste Lösung für den Atomrestmüll zu finden. Sie spricht sich gegen den Atommülltourismus nach Würgassen aus. Ein Atommüll-Logistikzentrum in Würgassen sei der falsche Weg, heißt es in einer Stellungnahme der Fraktion. Neben der mangelnden Bürgerbeteiligung fänden folgende Kriterien zu wenig Beachtung:

  • die schlechten Straßen- und Schienenverbindungen für täglich ca. 20 LKW und ca. 10 Atommüllzüge wurden im Scoring-Verfahren nicht angemessen berücksichtigt
  • die Eingleisigkeit der Schienenverbindung steht im Widerspruch zur zweigleisigen Forderung der Entsorgungskommission (ESK) und wurde nicht entsprechend bewertet
  • die engen und kurvenreichen Ortsdurchfahrten sowie die weit entfernten Autobahnanbindungen (mindestens 38 km) wurden nicht entsprechend bewertet
  • der geringe Abstand zur Wohnbebauung
  • die radioaktive Vorbelastung durch den AKW-Standort
  • der Tourismus, Naturschutz und die Naherholung

Die FDP-Fraktion fordert, die weiteren Planungen und Vorarbeiten am Standort Würgassen umgehend einzustellen und ein neues transparentes und ergebnisoffenes Verfahren zur Standortauswahl einzuleiten sowie Alternativen zum Standort Würgassen mit in die Prüfung einzubeziehen. Ebenso muss die Notwendigkeit eines solchen Logistikzentrums grundsätzlich noch einmal auf den Prüfstand. Eine weitere dezentrale Zwischenlagerung an den bestehenden Standorten bis zur Inbetriebnahme des Endlagers sind in die Überlegungen einzubeziehen.

 

Bild von Dirk Rabe auf Pixabay

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