Mit Essay und Prosa gegen die soziale Kälte

Kultur

Die Veranstaltungen des Literarischen Zentrums Göttingen sind nicht nur Lesung und Diskussion, sondern sie bieten immer einen Mehrwert. So auch gestern Abend im Alten Rathaus. Anna-Marie Humbert (Berlin) sprach mit den Autorinnen Anna Mayr (Die Elenden) und Deniz Ohde (Streulicht) über fehlende Teilhabe, Abgrenzung- und Ausgrenzungsmechanismen gegenüber den unteren Schichten in diesem Land. Spannend das Gespräch der Autorinnen untereinander, wenn die eine von der anderen lernt, ihre Protagonisten besser zu verstehen. Während Deniz Ohnes Hauptfigur die „Zeit“ kauft, um sich in die Werbung hinein zu träumen und sich den Touch gibt schlau zu sein, erwähnt auch die Zeitredakteurin Anna Mayr, bereits als Schülerin die Wochenzeitschrift abonniert zu haben. Die „Zeit“ als Symbol für Aufstieg, Sehnsucht und einen intellektuellen Habitus. Beide Autorinnen legen inhaltlich starke Bücher vor. Anna Mayr`s Buch“Die Elenden“ ist ein analysierendes Sachbuch. Deniz Ohne hat das Thema literarisch aufgearbeitet. Ihr Titel „Streulicht“ ist für den Deutschen Buchpreis nominiert. Die Buchkritiken gibt es demnächst in der Radio Lounge auf Radio Leinewelle. In Kooperation mit dem Literarischen Zentrum stellt das StadtRadio Göttingen diese Veranstaltung als Podcast zur Verfügung.

Foto: ©Radio Leinewelle (je)

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