Corona-Infektionen: Starker Anstieg der Fallzahlen in Kassel

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In der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung (HEAE) für Geflüchtete im Kasseler Stadtteil Niederzwehren ist eine hohe Zahl von Bewohnerinnen und Bewohnern mit dem Erreger SARS-CoV-2 infiziert.

In der vergangenen Woche waren zunächst ein ehrenamtlicher Mitarbeiter und in der Folge zwei Bewohnerinnen, ein Bewohner sowie ein Kind positiv auf das Coronavirus getestet worden. In der Folge war vom Magistrat der Stadt Kassel für alle 301 in der Einrichtung lebenden Menschen vorsorglich Quarantäne angeordnet worden. Seit Freitag, 9. Oktober, dürfen sie das Gelände nicht verlassen und werden vor Ort vom für die Einrichtung zuständigen Regierungspräsidium Gießen und beauftragten Dienstleistern versorgt. Zudem hatte die Stadt Kassel veranlasst, alle 301 Bewohnerinnen und Bewohner zu testen. Nach vorliegenden Ergebnissen aus Laboruntersuchungen waren zunächst mindestens 111 Personen betroffen. Vor allem deswegen ist die Zahl der Corona-Infektionen in Kassel stark angestiegen. Die aktuelle 7-Tage-Inzidenz liegt bei 97,6 (Stand 15. Oktober).

Veranstaltungen können nicht wie geplant stattfinden

„Bei dieser Lage in der Erstaufnahmeeinrichtung handelt es sich um ein besonderes Ausbruchsgeschehen, auf das wir mit der umgehenden Quarantäneanordnung bereits reagiert haben. Die Sicherung des Geländes wird bereits seit vergangenem Freitag gewährleistet“, sagt Oberbürgermeister Christian Geselle. „In einer ersten Konsequenz werden größere Veranstaltungen mit mehr als 250 Teilnehmenden bis auf weiteres leider nicht wie geplant stattfinden. Diese Maßnahme ist notwendig, um dem Anstieg der Inzidenz entgegenzuwirken. Wir beobachten die Lage fortlaufend, bewerten sie und werden entscheiden, ob weitere Maßnahmen notwendig sind.“

Sportveranstaltungen wie die Heimspiele des KSV Hessen Kassel im Auestadion und der MT Melsungen in der Rothenbachhalle können stattfinden, allerdings ohne Zuschauer.  Vorgreiflich der ab kommenden Montag in Kraft tretenden Rechtsverordnung des Landes Hessen werden in Kassel bereits ab morgen private Feiern mit mehr als 25 Personen untersagt. Für Feiern in privaten Räumen, insbesondere in Wohnungen, wird eine Höchstteilnehmerzahl von 10 Personen dringend empfohlen.

Appell: Jede und jeder kann mit Umsicht und Besonnenheit einen Beitrag leisten

„Mit dem kurzfristigen Verzicht auf größere Veranstaltungen reduzieren wir die Möglichkeiten für das Virus, sich weiter auszubreiten. Außerdem helfen natürlich die bekannten Vorsichtsmaßnahmen und Hygieneregeln unter dem Stichwort AHA+L: Abstand halten, Hygiene durch gründliches Hände waschen, Alltagsmaske tragen und regelmäßiges Lüften. Ich appelliere an die Besonnenheit aller Menschen in Kassel. Jede und jeder muss die eigene Verantwortung ernst nehmen“, so Oberbürgermeister Geselle. „Verhalten Sie sich verantwortungsvoll und unterstützen Sie andere wie zum Beispiel Sicherheitskräfte bei ihren Bemühungen für ein geordnetes und friedliches Miteinander zu sorgen. Bleiben sie vorsichtig und rücksichtsvoll. So können Sie sich selbst und andere schützen.“

Waffenbörse

Entgegen der Untersagungserklärung der Stadt Kassel kann die Internationale Waffenbörse in den Messehallen unter Auflagen öffnen. Gegen einen entsprechenden Beschluss des Verwaltungsgerichts Kassel wird sich die Stadt Kassel jetzt mit einer Beschwerde an den Hessischen Verwaltungsgerichtshof wenden. Solange kann die Messe, zu der tausende, auch internationale Besucher erwartet werden, stattfinden. Oberbürgermeister Christian Geselle: „Für diese Entscheidung des Verwaltungsgerichts habe ich angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens in unserer Stadt kein Verständnis.“ Der Veranstalter der Waffenbörse hatte beim Verwaltungsgericht einen Eilantrag gegen die Untersagungserklärung der Stadt gestellt.

Foto: Pixabay

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