CDU rügt Verzögerungstaktik beim Städtischen Museum

Lokalpolitik

Erst im neuen Jahr will Kulturdezernentin Petra Broistedt die Mitglieder des Rates über die weiteren Sanierungsschritte beim Städtischen Museum am Ritterplan informieren – das hätte laut Ankündigung eigentlich schon Mitte des Jahres passieren können und sollen. Die CDU-Ratsfraktion befürchtet nun eine Fortsetzung der mittlerweile offensichtlichen Verzögerungstaktik bis über den Kommunalwahltermin im September 2021 hinaus.

Um nicht nur über die zeitlichen Abläufe mehr Klarheit zu gewinnen, stellt die CDU-Ratsfraktion nun eine weitere Anfrage zum Arbeitsstand rund um den Museumskomplexes am Ritterplan. Insbesondere soll geklärt werden, was die Verwaltung im Jahr 2020 im Sinne der Umsetzung des mehrheitlich getroffenen Ratsbeschlusses aus 2018 zum Erhalt des Städtischen Museums am jetzigen Standort unternommen habe. „Wir sind es leid, uns immer weiter hinhalten zu lassen. Das Städtische Museum ist ein Göttinger Juwel. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso die Verwaltungsspitze nach wie vor den Wert des Museums für die Stadt verkennt“, so Wibke Güntzler, kulturpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion.

Als jüngst die Sanierungsproblematik um das Deutsche Theater präsentiert wurde, hatte Oberbürgermeister Köhler mit großer Verve erklärt, dass das Deutsche Theater ein Leuchtturm für Göttingen sei, dass es sich um ein großes Bürgererbe handele und dass es auch für die Bildungskultur künftiger Generationen von herausragender Bedeutung sei. Prompt hatte CDU-Ratsherr Hans Otto Arnold darauf hingewiesen, dass diese drei Aussagen ohne Zweifel im selben Maß für das Städtische Museum gelten würden: Auch hier handelt es sich um ein bauhistorisches Juwel aus verschiedenen Einzelelementen, die Sammlungsbestände resultieren zum ganz überwiegenden Teil aus Bürgerspenden und als haptisches Stadtgedächtnis wird es auch für künftige Generationen unverzichtbar sein. Dieser Ansicht hatte sich bereits der Göttinger Geschichtsverein angeschlossen.

„Bisher scheinen bei der SPD, Kulturdezernentin und OB alle Proteste ohne jedes Echo zu verhallen, die beklagen, dass nun schon rund zehn Schülerjahrgängen der Zugang zur erlebbaren Stadtgeschichte im notwendigen Umfang verwehrt worden ist“, stellt Wibke Güntzler bedauernd fest.

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