UMG-Beschäftigte fordern bedarfsgerechte Personalschlüssel

Arbeitswelt

Göttingen/Berlin. Anlässlich der Bundestagsanhörung zum „Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung“ fanden am gestrigen Montag, den 12. April bundesweit Aktionen für bedarfsgerechte Personalvorgaben in Krankenhäusern statt. Auch in Göttingen beteiligen sich Beschäftigte der Uniklinik. 

Mit den Aktionen mahnen die Beschäftigten der Krankenhäuser die Einführung eines verbindlichen Personalschlüssels an, der am pflegerischen Bedarfs ausgerichtet ist. Bundesgesundheitsminister Spahn hat in der Vergangenheit zwar mehrfach Verbesserungen angekündigt, der vorliegende Gesetzentwurf enthält jedoch wieder keine entsprechenden Regelungen. 

ver.di, die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und der Deutsche Pflegerat haben bereits vor über einem Jahr ein Instrument zur bedarfsorientierten Personalbemessung in der Krankenhauspflege vorgelegt. Doch trotz dieser Einigkeit der maßgeblichen Akteure in der Krankenhauslandschaft spielt der Bundesgesundheitsminister offenbar auf Zeit und verhindert so weiter die Einführung von längst überfälligen Personalvorgaben. 

„Nie war die Bedeutung eines funktionierenden Gesundheitssystems deutlicher als in der Pandemie“, betont Patrick von Brandt, Fachsekretär von ver.di. „Fliehen die Pflegekräfte aufgrund der Belastungen aus ihrem Beruf, droht der Gesundheitsversorgung jedoch ein Kollaps“, befürchtet der ver.di-Vertreter. „Neben höheren Löhnen und kürzeren, planbaren Arbeitszeiten brauchen die Pflegekräfte schnell Entlastung durch mehr Personal“, fordert von Brandt. 
Nach ver.di-Schätzungen fehlen alleine in Niedersachsen rund 8.000 Pflegekräfte in den Krankenhäusern. 

Weitere Informationen zur bundesweiten Aktion erhalten Sie auf: www.gesundheit-soziales.verdi.de
Foto: ©Radio Leinewelle