Pop-up-Stores für Göttingen? – PARTEI-Ratsgruppe will Umnutzung von Leerständen in der Innenstadt

Bauen & Verkehr-Gesundheit

Mit einem Antrag für die Ratssitzung am 16.04. will die PARTEI-Ratsgruppe eine neue Diskussion über die Zukunft der Innenstadt anstoßen. Insbesondere sollen neue Ideen geprüft werden, um dem Leerstand in der Innenstadt entgegenzuwirken.

„Für Stadtplaner ist schon länger klar, dass der Innenstadtraum als reines Einkaufserlebnis ausgedient hat. Vielmehr scheint eine vielfältige Nutzung als Begegnungs- und Erlebnisort mit einer guten Aufenthaltsqualität vielversprechend, um einen Niedergang zu verhindern.“, so Helena Arndt (die PARTEI) und weiter: „Bereits 2014 wurde die Option geprüft, leerstehende Ladengeschäfte in den Seitenstraßen in Wohnraum umzuwandeln, man sah dann allerdings keinen Handlungsdruck. 2021 stehen wir vor einer deutlich veränderten Situation, denn pandemiebedingt entstehen ganz neue Leerstände. Dieses Thema beschäftigt aktuell viele Kommunen mit teils sehr kreative Ideen. So etwa in Speyer oder Hameln, wo man über sogenannte „Pop-up-Stores (zeitlich befristet betriebene Ladenkonzepte) oder -Spielplätze diskutiert. Wir wollen, dass auch in Göttingen rechtzeitig über neue Möglichkeiten nachgedacht wird.“

Eine weitere Idee ist, die produzierenden Gewerbe wieder zurück in die Innenstadt zu holen und den Stadtkern wieder zu einem Marktplatz in seinem ursprünglichen Sinne werden zu lassen. Die urbane Produktion hat aus Sicht der PARTEI-Ratsgruppe, zusammen mit einer digitalen Steuerung, viele Vorteile: dezentrale und kleinteilige Fertigung, sparsamer Umgang mit Lager- und Produktionsflächen und Energie, sowie minimierte Transportwege.

Der Ratsantrag sieht außerdem vor, einen Runden Tisch zu dem Thema einzurichten.

Ratsfrau Dana Rotter hierzu: „Die Bildung eines Runden Tisches bietet die Möglichkeit direkt auf bestehende Bedarfe der Innenstadtakteure – und solche, die es potentiell (wieder) werden könnten – einzugehen und gemeinsam Strategien zu entwickeln. Mit an den Tisch sollte aus Sicht der Ratsgruppe nicht nur Verwaltung und Politik geholt werden, sondern auch Vertreter aus Handwerk, Handelskammer, Städtische Wohnungsbau und natürlich Einzelhandel. Bei letzterem sollte nicht nur ProCity eingeladen werden, da dort nicht alle Einzelhändler Mitglied sind und somit auch nicht unbedingt ihre Interessen vertreten werden. Stattdessen sollten diejenigen Einzelhändler, die nicht in ProCity organisiert sind ebenfalls die Möglichkeit bekommen Vertreter zu entsenden.“

Foto: ©Radio Leinewelle (ue)