Klimaschutz in Göttingen – Stadt, Universität und UMG sind gefordert

Klimawandel-Lokalpolitik-Universität

Auf der gestrigen Veranstaltung „Klimakrise – Was tun“ diskutierten Vertreter:innen der Stadtverwaltung, der Universität und verschiedener Klimaschutzinitiativen über die regionalen Möglichkeiten, die übergeordneten Klimaschutzziele zu erreichen. Eine der größten regionalen Einwirkungsmöglichkeiten besteht im Bereich Bauen & Sanierung. Hier müsse die Stadt zeigen, dass sie selbst aktiv wird, so der Manfred Schüssler von der Initiative GöttigenZero. Klimaschutz müsse als gesamtgesellschaftliche Bewegung verstanden werden, so der Wissenschaftler. Ausführlich wurde der Beschluss des Senats der Universität Göttingen diskutiert, bis 2030 Klimaneutralität zu erreichen. Die Universität gilt mit mehr als 10 % als einer der größten Produzenten von Treibhausgas-Emissionen in Göttingen. Vorbildlich ist hier die Einrichtung eines sogennaten Green Office. In diesem Zusammenhang wurde auch über den geplanten Neubau des Göttinger Universitätsklinikums debattiert. Dazu teilt die Gruppe Health For Future in einer Stellungnahme mit:

Der für Göttingen geplante Neubau der Universitätsmedizin ist gemeinsam mit dem der Medizinischen Hochschule Hannover das größte Klinikumsbauprojekt in Niedersachsen. „Wir sehen in dem geplanten Neubau immenses Potential, die Treibhausgasbilanz in Göttingen über Jahrzehnte positiv zu beeinflussen. Aus diesem Grunde halten wir es für zwingend notwendig, das neue Universitätsklinikum von der Energieversorgung bis zur komfortablen Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel nachhaltig, ressourcen- und klimaschonend zu erbauen und insbesondere auch zu betreiben. Dies ist in unseren Augen sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll,“ so Alok Daniel Weßel. In Göttingen hat sich eine breite Allianz aus Mitwirkenden gebildet, die in Arbeitsgruppen das Thema intensiv von allen Seiten beleuchten und das Gespräch mit den Verantwortlichen der Universitätsmedizin, der Universität und mit Politik und Verwaltung der Stadt suchen.

„In unseren Augen spiegelt ein solcher nachhaltiger Neubau als Leuchtturmprojekt in Südniedersachsen die verantwortungsvolle Umsetzung des aktuellen Urteils des Bundesverfassungsgerichtes auf lokaler Ebene wider,“ sagt Peter Schweiger, Mitinitiator der Allianz. „Sich hier engagiert für Klimaschutz einzusetzen, ist im Lichte der zunehmenden Dynamik des Klimawandels unumgänglich und bedeutet, unserer Verantwortung für uns und kommende Generationen gerecht zu werden.“

Zum Schluss der Reihe „Klimakrise – Was tun“am 17. Juni werden die Göttinger Oberbürgermeister-Kandidat*innen eingeladen sein, um ihre Vorstellungen zum Klimaschutz in Göttingen vortragen zu können. Mit ihnen werden Mitglieder aus dem Klimaschutzbeirat, von Scientists for Future und anderen Klimainitiativen über die Ideen und Vorschläge der Kandidat*innen sowie deren Umsetzbarkeit und die Zeitpläne diskutieren. Die gestrige Veranstaltung verspricht eine spannende Diskussionsrunde.