Beschäftigte des DRK Osterode fordern Ergebnisse im aktuellen Tarifkonflikt

Arbeitswelt

Mit einer Protestaktion und anschließender Übergabe eines Unterschriftenplakats an die Geschäftsführerin hat eine Delegation aus Kitas und Rettungsdienst des DRK Kreisverbands Osterode am Dienstag die Forderung der Beschäftigten nach Übernahme des Bundesreformtarifvertrags des Deutschen Roten Kreuz auch für das DRK Osterode.

Nachdem die zuständige Gewerkschaft ver.di die Arbeitgeberseite bereits im Februar 2021 zu Tarifverhandlungen aufgefordert hatte, war es erstmals im Mai und schließlich nochmals im Juli zu Verhandlungsterminen gekommen. Die Forderung der Arbeitnehmerseite: Endlich die Übernahme der sog. „Leitwährung“ für Vergütungen beim DRK, des DRK-Reformtarifvertrags, den ver.di mit der Bundestarifgemeinschaft des DRK regelmäßig abschließt. In beiden bisherigen Verhandlungsterminen hatte jedoch die Führung des DRK Osterode kein Angebot vorgelegt und zuletzt den dritten Verhandlungstermin in der letzten Woche noch am Morgen ohne Begründung abgesagt. Die Beschäftigten sind sauer und sprechen jetzt über weitere Aktionen, notfalls auch Streikmaßnahmen. „Das ist mehr als verständlich. Seit Frühjahr 2021 stehen die Gehaltssteigerungen des DRK-Bundesreformtarifvertrags bis Ende 2023 fest. Im ersten Schritt gelten dort Einkommensverbesserungen bereits ab dem 01.04.2021“, so ver.di-Verhandlungsführerin Julia Niekamp. „In den Tarifverhandlungen für das DRK Osterode ist demgegenüber bisher nichts passiert, die werden seitens der Führung des Kreisverbandes offensichtlich verschleppt.“ So sehen das auch die Beschäftigten: „Wir sind in Osterode keine Beschäftigten zweiter Klasse“, so Tarifkommissionsmitglied und Betriebsratsvorsitzender Denis Boger. „Seitdem wir 2015 endlich die Tarifbindung für uns erreicht hatten, wird uns von der Führung des Kreisverbandes seit Jahren signalisiert, man wolle ja in Zukunft das Niveau des Bundesreformtarifvertrags übernehmen. Das soll wohl am Sankt Nimmerleinstag sein.“

In den vergangenen Tarifrunden für das DRK Osterode wurde stets eine sog. nachlaufende Übernahme des Reformtarifvertrags vereinbart, d. h. der Reformtarifvertrag nahezu inhaltsgleich mit einem zeitlichen Verzug übernommen. Dieser Zeitversatz lag anfangs bei einem Jahr, zuletzt noch bei sechs Monaten. „Aussage des DRK gegenüber seinen Beschäftigten war stets, diesen Zeitverzug weiter verringern zu wollen und außerdem eine vollständige Übernahme des Bundesreformtarifvertrags des DRK anzustreben“, so Niekamp. „Angesichts der derzeitigen Verschlepperei der Tarifverhandlungen durch die Verantwortlichen des DRK Osterode, soll dieses gegebene Wort offenbar nicht mehr gelten.“ Die Beschäftigten werden jetzt weitere Maßnahmen beraten.

Das DRK Osterode hat ca. 140 Beschäftigte vor allem im Rettungsdienst und in Kitas. Präsident des Präsidiums des DRK Osterode ist Dr. Andreas Philippi.