Die Göttinger SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Gabriele Andretta hat heute (22.10.) das Migrationszentrum für Stadt und Landkreis Göttingen (MIZ), eine Abteilung des Diakonieverbandes in Trägerschaft des Kirchenkreises Göttingen, besucht. Jörg Mannigel, Geschäftsführer des Diakonieverbandes Göttingen, und Dana Gaef vom Leitungsteam des MIZ berichteten über ihre Projekte und deren Finanzierung.
Nachdem bekannt wurde, dass das Land Niedersachsen in seinem Haushaltsentwurf für den Bereich Migrationsberatung Mittelkürzungen um rund 70 Prozent vorgesehen hat, sorgte dies für Bestürzung, nicht nur bei der Göttinger Migrationsberatung. Für alle Migrationsberatungsstellen in Niedersachsen würde dies insgesamt eine Reduzierung der Finanzmittel von 10.060.000 Euro in diesem Jahr (6.272.000 im Jahr 2022, 5.268.000 im Jahr 2023) auf 3.268.000 Euro im Jahr 2024 bedeuten. Mit einer solchen Kürzung könnte die Migrationsberatung ihre entscheidende Rolle für den Integrationsprozess nicht mehr wahrnehmen. Ihr Wegfall ist durch andere Strukturen und Sozialberatungen nicht kompensierbar.
Auch für das Migrationszentrum in Göttingen hätte dies voraussichtlich erhebliche Auswirkungen, so Gaef im Gespräch mit Andretta: „Aktuell haben wir 2,5 Stellen, die von den Kürzungen betroffen sein könnten. Die Kernaufgaben des Migrationszentrums, nämlich die allgemeine Integrationsberatung und Flüchtlingssozialarbeit, werden nicht mehr zu schaffen sein. Unsere Ratsuchenden haben sehr unterschiedliche und oft umfangreiche Anliegen, die viel Zeit in Anspruch nehmen. Fallen unsere Stellen also weg, werden unsere Klient*innen mit einem Großteil ihrer Probleme auf sich allein gestellt sein und damit an ihrer Integration gehindert, ihre gesellschaftliche Teilhabe wird erschwert.“
Für Andretta steht die Wichtigkeit einer professionellen Migrationsberatung, wie sie auch im Göttinger MIZ stattfindet, außer Frage. „Wir werden uns dafür einsetzen, die Kürzungen abzuwenden. Die Mitarbeiter:innen in der Migrationsberatung machen eine wertvolle Arbeit, die auch für die Zukunft abgesichert werden muss!“ Gerade in Göttingen sei in den 30 Jahren, die das Migrationszentrum bereits besteht, ein sehr gutes Netzwerk mit weiteren Institutionen sowie der Stadt und dem Landkreis Göttingen entstanden, das man in jedem Fall erhalten müsse.
BU: v.l.: Jörg Mannigel (Geschäftsführer des Diakonieverbands Göttingen), Dr. Gabriele Andretta (Göttinger SPD-Landtagsabgeordnete) und Dana Gaef (Leiter des Göttinger Migrationszentrums) (Bild: Jeanine Rudat).