#WeRemember – Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder ruft auf zum digitalen Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Geschichte und Erinnerungskutur

#WeRemember – „Wir erinnern“: Mit dem Hashtag soll in den sozialen Medien dem Internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus gedacht werden. Die Regionalbischöfin des Sprengels Hildesheim-Göttingen, Dr. Adelheid Ruck-Schröder, ruft dazu auf, sich bei der vom Jüdischen Weltkongress initiierten Erinnerungsaktion am 27. Januar mit einem Selfie und einem Schild „WeRemember“ zu beteiligen: „In einer komplex gewordenen Welt suchen viele Menschen scheinbare Sicherheit in Verschwörungsmythen und Fake News. Nur wer sich an den Schrecken von Auschwitz in seiner ungeheuerlichen Faktizität erinnert, sieht sofort, wie unerträglich alle Vergleiche von Pandemiemaßnahmen mit der systematischen Ermordung von mehr als sechs Millionen Juden und Jüdinnen in der Zeit des Nationalsozialismus sind.“

Aufklärung über den Holocaust werde immer wichtiger, schreibt der Jüdische Weltkongress auf seiner Homepage: „Während wir mit einer Pandemie konfrontiert sind, sehen wir einen Anstieg von hasserfüllten und rassistischen Ideologien auf der ganzen Welt. Verschwörungsmythen über Minderheiten verbreiten sich wie ein Flächenbrand. Soziale Medienplattformen werden überrannt mit verletzenden Inhalten. Das fühlt sich für viele überwältigend, ja furchterregend an.“

Hintergrund:

Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wurde in Deutschland 1996 von Bundespräsident Roman Herzog eingeführt. Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Konzentrationslagers Ausschwitz-Birkenau, des größten Vernichtungslagers des NS-Regimes. Historiker gehen allein in diesem KZ von 1,1 bis 1,5 Millionen ermordeter Jüdinnen und Juden aus, insgesamt mehr als sechs Millionen Menschen jüdischen Glaubens wurden von den Nationalsozialisten gequält, erschossen, vergast – oder mussten sich zu Tode arbeiten. Daneben wird an diesem Tag auch der Sinti und Roma, Zwangsarbeiter, Homosexuellen, Zeugen Jehovas, Behinderten, Kranken und politisch Verfolgten des NS-Regimes gedacht. Die Vereinten Nationen führten den Gedenktag 2005 am Jahrestag der 60. Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz ein.

Foto: Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder ©Ev.-luth. Landeskirche Hannover Sprengel Hildesheim