Erste geflüchtete Familie aus der Ukraine im Kirchenkreis Göttingen angekommen

Ukraine

Göttingen. Am Sonntagabend (06.03.) ist die erste geflüchtete Familie aus der Ukraine im Kirchenkreis Göttingen angekommen.

Die Eltern und ihre vier Kinder im Alter von 14, elf, sieben und zwei Jahren wohnten in Kiew und waren zwei Tage bis nach Korczowa in Polen unterwegs gewesen, als sie dort Ronald Kodlubaj begegneten. Der Göttinger mit polnischen Wurzeln hatte Hilfsgüter in den Grenzort gebracht und wollte auf dem Rückweg Geflüchtete mit nach Deutschland nehmen.

Der Kirchenkreis Göttingen mit seinem Diakonieverband hatte bereits am Dienstag (01.03.) intern eine Abfrage gestartet, wer Wohnraum für Menschen aus der Ukraine zur Verfügung stellen kann. Etliche Zusagen, darunter Gemeindehäuser, ehemalige Küsterwohnungen, und Privatunterkünfte, waren bis zum Wochenende eingegangen und sollten der Kommune zugeleitet werden. Doch bereits ein paar Tage später stand fest, die Unterkünfte werden früher benötigt, als gedacht. Ronald Kodlubaj, der bei Sartorius Lab Instruments arbeitet, war bereits auf dem Weg, um zu helfen. Unterstützt wurde er von der Sartorius-Belegschaft, sein Arbeitgeber stellte das Auto und die Benzinkosten für die Fahrt nach Polen und zurück zur Verfügung. Drei Tage war er unterwegs und habe kaum geschlagen, so Kodlubaj, aber er habe sofort etwas für die Menschen tun wollen. Und mit seinen polnischen und englischen Sprachkenntnissen habe er sich gut vor Ort verständigen können. Er und auch seine Kolleg:innen seien bereit weiter zu helfen und auch erneut nach Polen zu fahren.

Superintendent Dr. Frank Uhlhorn, Jörg Mannigel, der Geschäftsführer der Diakonie Göttingen und Dana Gaef, Leiter des Migrationszentrums, dankten ihm und den weiteren Helfer:innen für ihren Einsatz. Gaef und sein Team werden die ukrainische Familie weiter betreuen und sich z.B. darum kümmern, dass die Kinder einen Kindergarten- bzw. Schulplatz bekommen. Untergekommen sind sie bei einer Familie im Landkreis Göttingen.

„Ich danke allen, die so schnell ihre Hilfe zugesichert haben. In diesen schwierigen Zeiten müssen wir alle zusammenstehen. Es werden aber noch viele weitere geflüchtete Familien zu uns kommen, die dringend unsere Unterstützung brauchen“, so Superintendent Dr. Frank Uhlhorn. „Wer Familien oder Einzelpersonen bei sich aufnehmen kann, der melde sich bei der Stadt Göttingen (soziales@goettingen.de).“

Foto:: v.l.: Dana Gaef (Leiter des Migrationszentrums), Ronald Kodlubaj (ehrenamtlicher Helfer) und Jörg Mannigel (Geschäftsführer der Diakonie Göttingen) (Foto: Jeanine Rudat)