Weltwassertag 2022: Jeder Tropfen zählt – BUND fordert konsequenten Schutz des Grundwassers

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Anlässlich des Weltwassertags am heutigen Dienstag warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vor einer drohenden Grundwasser-Knappheit in weiten Teilen Deutschlands. „Wir leben auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen und eine zentrale davon ist unser Wasser“, sagt Kira Heinemann, Sprecherin des BUND-Bundesarbeitskreises Wasser. „Das Grundwasser ist für den Menschen von entscheidender Bedeutung, denn daraus wird ein Großteil des Trinkwassers gewonnen. Doch unser sorgloser Umgang mit der Ressource überschreitet schon jetzt die natürlich und nachhaltig verfügbare Menge.“ Der diesjährige Weltwassertag mit dem Motto „Groundwater: Making the Invisible visible“ (Grundwasser: das Unsichtbare sichtbar machen) widmet sich dem Grundwasser.

Heinemann: „Deutschland ist im Grunde ein wasserreiches Land, noch sind wir sehr gut mit Trinkwasser versorgt. Das scheint sich jedoch durch den Klimawandel und falsche Bewirtschaftung zu ändern, wie jüngste Ergebnisse der Satellitenmission „Grace“ zeigen.“ Zunehmende Trockenperioden, erhöhte Verdunstung durch höhere Temperaturen und in der Folge gestiegene Wasserbedarfe, zum Beispiel für die Landwirtschaft, wirken unheilvoll zusammen und lassen Grundwasserstände sinken, Wälder, Bäche und Feuchtbiotope trocknen aus. Starkregenereignisse führen kaum zur Grundwasseranreicherung, der überwiegende Teil fließt schnell ab. Ungezügelte Versiegelung und eine Entwässerungslandschaft verstärken diese Effekte. 

Für eine Verbesserung der Wassersituation fordert der BUND

  • Schaffung deutlich besserer fachlicher Grundlagen zur Beurteilung des mengenmäßigen Zustandes für die Wasserbehörden
  • Auf dieser Grundlage Überprüfung bestehender Nutzungen und Begrenzung bei Übernutzung
  • Sanierung des Landschaftswasserhaushaltes mit Wasserrückhalt in der Fläche
  • Sicherstellung des guten Erhaltungszustandes der wasserabhängigen Lebensräume
  • Schutz der Wasserressourcen vor Schad- und Nährstoffbelastungen
  • Deutlich mehr Raum für frei fließende Flüsse
  • Konsequente Umsetzung verbindlicher europäischer Regelungen (Wasserrahmenrichtlinie)
  • Verursacher*innenbezogene Kostenverteilung z. B. für aufwendige Wasseraufbereitung

Bild von Thomas B. auf Pixabay