Aktion für bessere Beschäftigungsbedingungen an der Uni während der Eröffnung des Forum Wissen

Arbeitswelt

Zur Eröffnung des Forum Wissen am Samstag machen Aktive der Initiativen TVStud und Uni Göttingen Unbefristet mit Flyern, Redebeiträgen und beschrifteten Kartons im Eingangsbereich des Forum auf ihre Anliegen aufmerksam. Im Zentrum steht die Forderung nach guten Studien- und Arbeitsbedingungen durch umfassende Entfristung und einen Tarifvertrag auch für studentische Beschäftigte.

„Schon lange ist klar, dass auch wir Mitbestimmung und die Absicherung unserer Rechte in einem Tarifvertrag brauchen. Bundesweit organisieren sich dafür studentische Beschäftige an den Universitäten und auch wir hier in Göttingen fordern, gute Arbeits- und Studienbedingungen zu schaffen!“, erklärt Heidi Inderwies von TVStud. Zu den Kernforderungen der Göttinger TVStud Initiative gehören das Recht auf demokratische Mitbestimmung am Arbeitsort durch eine Personalvertretung, längere Vertragslaufzeiten und mehr Lohn.

Der bundesweite TVStud Zusammenschluss hatte mit der Gesprächszusage des  Arbeitgeber:innenverbandes im Rahmen der Tarifrunde der Länder einen ersten Erfolg erkämpft. „Wir wollen für unseren Beitrag zum Funktionieren der Uni ordentlich entlohnt werden und unserer Arbeitsrechte durch einen Tarifvertrag mitbestimmen können“, sagt der studentische Beschäftigte Hendrik Bammel. „Außerdem merken wir im Studium wie sich die Kettenbefristungen und Einsparungen in der Lehre auf uns auswirken. Der Absicherung guter universitärer Lehre und Forschung muss genauso viel Geld und Mühe zu Teil werden, wie den Prestigeprojekten und Exzellenzinitiativen. Das ist bis jetzt nicht der Fall und deswegen organisieren wir uns mit unseren Kolleg:innen von Uni Göttingen Unbefristet“ führt er weiter aus.

Uni Göttingen Unbefristet ist eine Initiative von Beschäftigten der Universität, die sich für eine Entfristung des Verwaltungspersonals und des akademischen Mittelbaus einsetzen. Unterstützer*innen konnten direkt vor Ort eine Petition dafür unterschreiben, die auch weiterhin online unterstützt werden kann. „Dass Befristung und Konkurrenzdruck die Innovation und Kreativität in der Wissenschaft fördern würden, ist schlicht und einfach falsch. Es führt für uns Beschäftigte zu privater und beruflicher Unsicherheit und verhindert Kontinuitäten in der Arbeit“, erläutert Franziska von Uni Göttingen Unbefristet die Forderungen und ergänzt: „das gilt auch für studentische Beschäftigte und Promovierende.“ 

Auch die Evaluation des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) durch das Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft und ver.di kam zu dem Schluss, dass durch Befristung die Diskussionskultur eingeschränkt wird und Beschäftigte durch die Unsicherheit erhebliche Einschränkungen im Privatleben erfahren.

Foto: ©Radio Leinewelle (ue)