Verhalten bei großer Hitze – Tipps  von Prof. Dr. Michael Zeisberg (UMG)

Gesundheit

Eine Hitzeglocke liegt über Deutschland, gefährlich nicht nur für ältere Menschen. Welche Maßnahmen man persönlich ergreifen kann zeigen Tipps und Hinweise zum Umgang mit der großen Hitze von Prof. Dr. Michael Zeisberg, Direktor der Klinik für Nephrologie und Rheumatologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG).

Vorsicht Hitze!

Wird es sehr heiß, dann wird es unangenehm. Und nicht nur das. In den vergangen drei Jahren gab es in Deutschland ca. 20 000 hitzebedingte Todesfälle. Große Hitze ist deshalb gefährlich für den Menschen, weil es zu einer Kombination von Überwärmung des Körpers und Dehydratation kommt. Der Köper steuert der Überwärmung durch Schwitzen und vermehrte Atmung entgegen. Die wichtigsten Schutzmaßnahmen haben deshalb immer eine Vermeidung von Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit, sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zum Ziel. 

Wer ist besonders gefährdet?

Ältere Menschen und Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen sind besonders gefährdet, weil die Fähigkeit zum Schwitzen mit dem Alter abnimmt und die Abgabe von Hitze Schwerstarbeit für das Herz-Kreislaufsystem ist.

Was sind die wichtigsten Warnsignale?

Erwärmt sich die Kerntemperatur des Körpers, dann liegt meist eine Hitzeerschöpfung vor. Typisch sind ein unangenehmes Hitzegefühl, Durst, evtl. Übelkeit und ein schneller Puls. Viel Trinken und unmittelbare Vermeidung der Hitze sind dann angezeigt. Lebensgefährlich ist ein Hitzschlag, wenn die Körpertemperatur noch weiter steigt. Typisch ist dann eine heiße, trockene Haut mit zentralnervösen Störungen bis hin zu Krampfanfällen und Bewusstseinsverlust. Dann sollte medizinische Hilfe hinzugezogen werden. 

Wie kann ich mich kühlen?

Die wichtigste Regel ist die Vermeidung von körperlicher Anstrengung in der Hitze. Direkte Sonneneinstrahlung sollte insbesondere im Kopfbereich vermieden werden – ein Sonnenhut als Sonnenschutz ist sehr sinnvoll. Vorsicht geboten ist beim Sprung in kalte Gewässer, weil dieses zum Kälteschock und plötzlichem Herzstillstand führen kann.

Wie soll ich mich ernähren?

Es ist besonders wichtig, dass der Wasserverlust vom Schwitzen durch eine ausreichende Trinkmenge ausgeglichen wird. Ein alter Trick: Heiße Getränke kühlen den Körper zusätzlich, weil sie die Schweißproduktion anregen. Vorsicht ist bei koffeinhaltigen und alkoholischen Getränken geboten, weil diese den Körper zusätzlich entwässern. Leichte Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse sind ideal, wohingegen die Energie, die zum Verdauen von sehr fetten und eiweißreichen Mahlzeiten entsteht, den Körper zusätzlich aufwärmt. 

Foto: ©Universitätsmedizin Göttingen