Missachtung der Evakuierungspflicht: Stadt leitet Bußgeldverfahren ein

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Etwa 10.000 Menschen waren am Samstag, 30. Juli 2022, im Rahmen der Kampfmittelräumung in der Weststadt aufgefordert, ihre Wohnung beziehungsweise ihren Arbeitsplatz bis um sechs Uhr morgens zu verlassen. Diese Pflicht galt für alle, die sich in einem Radius von 1.000 Metern rund um die Bombenfunde aufhielten. Für die Dauer des Einsatzes des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Niedersachsen (KBD) durfte das Areal auch nicht wieder betreten werden. Trotz vielfacher Hinweise auf die Evakuierungspflicht gab es ein paar wenige Menschen, die die Pflicht missachteten und entweder das Gebiet nicht verlassen oder es wieder betreten wollten. Gegen sie hat die Stadt nun Bußgeldverfahren zwischen 1.000 und 3.000 Euro eingeleitet.

„Die Sicherheit der Menschen in unserer Stadt steht bei den Kampfmittelsondierungen an erster Stelle“, unterstreicht Göttingens Erster Stadtrat Christian Schmetz. Unter seiner Leitung hatte der städtische Einsatzstab gemeinsam mit dem KBD die Aktion monatelang vorbereitet. „Deshalb verstehen wir auch keinen Spaß, wenn Einzelne meinen, sich und andere einem erhöhten Risiko aussetzen zu können und beispielsweise gegen die Evakuierungspflicht zu verstoßen. Hinzu kommt, dass so ein Verhalten die Arbeit des KBD immer wieder unterbricht; der Einsatz wird dadurch unnötig in die Länge gezogen.“

Bislang wurden der Stadt von der Polizeiinspektion Göttingen fünf Personen gemeldet, die gegen die Evakuierungspflicht verstoßen hatten. Die Bußgelder, die gegen sie verhängt werden sollen, liegen in einem Fall bei 1.000 Euro, in drei Fällen bei 2.000 Euro und in einem weiteren Fall bei 3.000 Euro. Sie haben das Evakuierungsgebiet nur mit Zwang verlassen beziehungsweise mehrfach versucht, das Gebiet gewaltsam wieder zu betreten. Zwei Personen hatte die Polizei daher bis zum Ende des Einsatzes des Kampfmittelbeseitigungsdienstes in Gewahrsam genommen.

In ihrem Liveblog berichtet die Stadt Göttingen fortlaufend über den Kampfmittelverdacht in der Weststadt.

Foto: ©Radio Leinewelle (ue)