Giftinformationszentrums-Nord (GIZ-Nord) verzeichnet Höchststand an Anfragen

Universität

Neuer Höchststand bei Anfragen: GIZ-Nord führt rund 50.000 Beratungen durch. Hinweis auf mehr Vergiftungen bei Kindern und Jugendlichen im zweiten Jahr der Corona-Pandemie. Kompetente Hilfe für ratsuchende Eltern sowie fachliche Beratung für Rettungskräfte und Ärzt*innen bei ungewöhnlichen oder schweren Vergiftungen gehören zu den Aufgaben des Giftinformationszentrums-Nord (GIZ-Nord) an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Insgesamt 49.970 Anfragen zu Vergiftungen beantwortete das Beratungsteam des GIZ-Nord im Jahr 2021. Das sind rund sechs Prozent mehr als im Vorjahr und neuer Höchststand bei den Anfragen seit Bestehen des GIZ-Nord. Der 24-Stunden-Service wurde 2021 erneut vermehrt von medizinischem Fachpersonal in Anspruch genommen. „Die steigende Zahl von Anfragen zeigt, wie groß der Bedarf an qualifizierter Beratung im Vergiftungsnotfall ist. Die Resonanz belegt zudem, wie gut das GIZ in der Bevölkerung und bei den Ärztinnen und Ärzten bekannt und akzeptiert ist“, betonen Dr. Martin Ebbecke und Prof. Dr. Andreas Schaper. Beide leiten das GIZ-Nord seit 2015 gemeinsam.

Das GIZ-Nord ist zuständig für die Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein. In seinem Jahresbericht für das Jahr 2021 analysiert das GIZ-Nord detailliert die Vergiftungsursachen, die Altersgruppen der Betroffenen und die Schwere der Vergiftungen. Oft sind es Dinge aus dem täglichen Umfeld, die besonders für Kinder gefährlich werden können. Die größte Vergiftungsgefahr geht in dieser Altersgruppe von Haushaltschemikalien und Arzneimitteln aus. Bei Erwachsenen überwiegen Vergiftungen mit Medikamenten.

Vergiftungen bei Kindern und Jugendlichen Ein besonderes Augenmerk galt im vergangenen Jahr den Vergiftungen bei Kindern und Jugendlichen: Besonders im zweiten Jahr der COVID-19-Pandemie beobachtete das GIZ-Nord einen deutlichen Anstieg von selbstschädigendem Verhalten in diesen Altersgruppen. Zur weiteren Klärung dieses Phänomens gibt es bereits erste wissenschaftliche Aktivitäten des GIZ-Nord.

Die Hauptaufgabe des GIZ-Nord ist die Beratung im akuten Vergiftungsfall. Mit dem Jahresbericht und der Erstellung detaillierter Spezialanalysen kommt das GIZ-Nord einer seiner anderen zentralen Aufgaben nach: Es berichtet den Überwachungsbehörden und der Fachöffentlichkeit über das aktuelle Vergiftungsgeschehen.

Weitere Informationen, die aktuellen und die bisherigen Jahresberichte sowie verschiedene Warnmeldungen über aktuelle Vergiftungsgefahren sind abrufbar über die Internetseite: www.giz-nord.de

Die meisten Anfragen erreichen das GIZ-Nord über die Notrufnummer 0551 / 19240. Vorsorgliche Anfragen können auch per E-Mail an giznord(at)giz-nord.de übermittelt werden.

Symbolbild von Michal Jarmoluk auf Pixabay