„Die Straße ist für alle da“ – Bürger:innen planen ihre Stadt

Bauen & Verkehr

Ein neues Beteiligungsformat bei Planungsentscheidungen wurde gestern von der Stadt Göttingen präsentiert. Ein sogenanntes Zukunftsforum, bestehend aus 30 zufällig ausgewählten Bürger:innen soll den Bürgerwillen mit in die städtische Planung mit einbringen. Als Start hat man sich mit der Neuplanung der Weender Straße ein ambitioniertes Ziel gesetzt. An vier Samstagen ab Ende Februar soll über die Frage „Die Straße ist für alle das – Wie lassen sich Hauptverkehrsstraßen sinnvoll umgestalten?“ diskutiert werden. Unterstützt wird das Projekt vom renommierten Nexus Institut aus Berlin. Nexus verfügt über langjährige wissenschaftliche und praktische Expertise auf diesem Gebiet. Für Maik Lindemann vom Fachbereich Bauordnung und Vermessung ist klar, dass die Göttinger Einfallstrassen über gravierende städtebauliche Defizite und eingeschränkte Straßenraumqualitäten verfügen. Der hohe Verbesserungsbedarf beinhaltet auch sicherheitstechnische Aspekte und eine Verbesserung des baulichen Zustands. Viel Arbeit also für das Zukunftsforum. Die Zufallsauswahl von 1000 potentiellen Teilnehmer:innen, von denen sich erfahrungsgemäß nur ein Bruchteil zur Mitarbeit bereit erklären, gewährleistet einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung. Unterstützt wird das Zukunftsforum bei der Erarbeitung von Lösungsansätzen durch ein Team von Fachleuten. Je höher die Beteiligungskultur, desto diverser die Bevölkerungsbeteiligung, so die Erfahrung von Dr. Christine von Blankenburg vom Nexus Institut.

Man darf gespannt sein, wie dieses Projekt die unterschiedlichen Anforderungen an eine verkehrs- und klimagerechte Stadt in konkrete Handlungsempfehlungen umsetzten wird.

Literaturtipp: K.Liesenberg & L.Strothmann: Wir holen euch ab! oekom Verlag

Foto: ©Radio Leinewelle (ue)

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