Ratsgruppe Die Partei und Volt fordern mehr Transparenz um die Personalvorgänge im Bauamt

Diskurs & Kritik-Lokalpolitik

Die Diskussionen um eine hohe Mitarbeiterin im Bauamt reißen nicht ab. Jetzt hat die Ratsgruppe Die PARTEI und Volt-Ratsgruppe das Vorgehen der Verwaltung rund um die Personalie Andrea B. scharf kritisiert und eine zügige Aufklärung und Fehleranalyse des Falls eingefordert. Dazu heißt es in einer Stellungnahme der Ratsgruppe:

„Wir haben von der „Nichtleistung“ einer städtischen Führungskraft in der Bauverwaltung aus der Zeitung erfahren – Und damit ist schon ein großer Teil des Problems benannt. In Anbetracht der Tatsache, dass die Ratspolitik immer wieder mit Nachdruck auf verschleppte Bauprojekte in Göttingen hingewiesen und Auskunft eingefordert hat, ist es für uns völlig unverständlich warum dieser Personalmissstand bislang in keinem Gremium mitgeteilt wurde. Neben dem Schaden, der durch die offenbar falsche Personalauswahl entstanden ist, führt so ein Vorgehen auch zu einem Vertrauensverlust der Bevölkerung in die Institutionen. Das muss jetzt repariert werden!“ so Helena Arndt, für die PARTEI im Göttinger Rat.

Neben der Intransparenz erstaunt die Ratsmitglieder allerdings auch die wohl mangelhafte Recherchearbeit der Personalabteilung.

Ratsherr Till Jonas Hampe (Volt) erklärt: „Sicherlich ist es zurzeit nicht einfach Fachkräfte zu gewinnen, dennoch ist es unverständlich, dass bei einer Bewerbung auf Führungsebene anscheinend nicht einmal der Kontakt mit der vorherigen Arbeitsstätte aufgenommen wurde, also in diesem Fall Potsdam. Hier scheint es ein Defizit im Personalauswahlverfahren zu geben, was unbedingt angegangen werden muss.“

Die Ratsgruppe sieht deshalb das Personalauswahlverfahren als einen möglichen Hebel um überhaupt Einfluss nehmen zu können.

Helena Arndt erläutert: „Als ehrenamtlich tätige Ratsmitglieder allgemein müssen wir uns sehr oft auf das verantwortungsvolle Handeln der Verwaltung einfach verlassen können und gerade in Personalfragen sind unsere Handlungsspielräume begrenzt. Dieser Fall und zuvor der Fall der ehemaligen Baudezernentin bringt uns jedoch zum Nachdenken. Denn auch hier wurden wir erst sehr spät informiert nachdem das Problem schon viele Monate bestanden hatte. Das Ziel einer Aufarbeitung muss vor allem sein, Mechanismen zu entwickeln, damit sich diese Fehler nicht wiederholen.“

Ein gründlichere Recherche und bessere Prüfung der Eignung zukünftiger Mitarbeiter*innen könnte zur Lösung beitragen, weiterhin sollte die Stadt Göttingen darauf hinarbeiten, eine noch attraktiverer Arbeitgeberin zu werden.

„Denn,“ so Till Jonas Hampe (Volt), „je attraktiver das Arbeitsangebot, desto mehr Bewerber*innen, die auf das gesuchte Profil passen und desto geringer die Gefahr, die Katze im Sack kaufen zu müssen. Hier sehen wir uns als Politiker*innen gefragt ein Konzept zur Attraktivitätssteigerung einzufordern und auch daran mitzuwirken. „

Tags: