Künstler der Woche: Str4ta – Stratasfear

Sound

STR4TASFEAR, das zweite STR4TA-Album von Gilles Peterson und Jean Paul „Bluey“ Maunick ist im November bei Brownswood Recordings erschienen. Das Album ist ist ein opulenter Mix aus twangy Bässen, spacigen Synthesizer-Melodien, klickenden Beats und schwebenden, ätherischen Stimmen. Inspiriert von dem bahnbrechenden Kapitel in der britischen Musikgeschichte, dem Brit-Funk, und den prägenden Jahren von Gilles und Bluey. Früher hätte man eine solche Bandkonstellation Supergroup genannt. Gilles Peterson, DJ, Radiomoderator, Kurator und Plattenlabelbetreiber erfand Mitte der 80er Jahre den Begriff Acid Jazz. Der Musiker Jean Paul „Bluey“ Maunick ist Gitarrist und Bandleader der britischen Acid Jazz Formation Incognito.

Die erste Single aus dem Album: „Turn me Around“

Für dieses neue Album haben sie einige Mitstreiter eingeladen, um das Vermächtnis mit einer neuen Generation musikalischer Innovatoren in Verbindung zu setzen. Das Kernkonzept des Albums besteht darin, dass nostalgische Reflexionen auf den Wunsch treffen, den gegenwärtigen Moment zu feiern. In den zentralen Momenten des Albums kommt dies deutlich zum Ausdruck. Vor allem der multitalentierte Neo-Soul-Pate Omar, der in einer unglaublichen Wendung des Plots seine komplexen, eigenwilligen Synthie-Basslines für Why Must You Fly beisteuerte. Die Zusammenarbeit mit der gefeierten Sängerin Valerie Etienne bei Find Your Heaven, das von Rob Gallagher (Galliano, Talkin‘ Loud) mitgeschrieben wurde und den ersten bounce des Brit-Funks nachahmt, setzt sozusagen das Familienerbe fort.

Emma-Jean Thackray erweitert die Familie und katapultiert STR4TA auf eine kosmische, zeitgenössische Ebene, indem sie auf Lazy Days ihre freshe Stimme und ihre scharfsinnigen Produktionsskillz einbringt. Der aus Florida stammende Trompeter und Sänger Theo Croker, der in diesem Jahr auf dem Göttinger Jazzfest auftrat, ist ebenfalls Teil der Musikerfamilie und verbindet in Soothsayer und To Be As One die Innovation des zukünftigen Jazz mit der Soulfulness einer vergangenen Ära. Er repräsentiert den dynamischen US-Einfluss aus der Geburtsstunde des Brit-Funk und die neue Welle vielseitiger, im Jazz ausgebildeter Künstler, die neue Klangwelten erkunden. Das Duo Anushka aus Brighton ist auf Bad Weather zu hören, dessen fließender Electronica-Sound seine Wurzeln in die oben erwähnten Ära zurückreichen.

Freunde des Acid Jazz, des Funk kommen an dieser innovativen Band nicht vorbei.

Foto / Text: Der Promotor. Daniela Simon