Gemeinsam für Klimaschutz & ÖPNV

Arbeitswelt-Klimawandel

Die Herausforderungen im Klimaschutz und die Situation im öffentlichen Nahverkehr erfordern völlig neue Lösungsansätze und Kooperationen. Am vergangenen Samstag trafen sich Vertreter*innen von Klimagruppen, Gewerkschaften, ÖPVN und der Göttinger Stadtgesellschaft zu einer Stadtversammlung im Alten Rathaus. Übergreifendes Thema: ist es möglich, Klimaschutz und soziale Sicherheit für die Beschäftigten zusammen zu realisieren? Einen breiten Raum in den Redebeiträgen nahm die Situation der Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr ein. Zunehmender Zeitdruck durch Personalmangel, mangelnder Respekt und Wertschätzung, sowie schlechte Vergütung prägen den Arbeitsalltag der Kolleg*innen.

Die Arbeitsbedingungen sind nicht gut genug um Personen zu bewegen, im Öffentlichen Nahverkehr zu arbeiten

Jan von Alvensleben, Gewerkschaftssekretär Ver.di Fachgruppe Busse und Bahnen

Susanne Engelke, erste weibliche Busfahrerin in Göttingen vor 25 Jahren, bringt es auf den Punkt: „Wir müssen Zeit haben, vernünftig zu fahren. Je mehr Leute wir im Bus haben, desto weniger sind im PKW.“ Der Aufruf zum solidarischen Zusammenhalt umfasst auch die Kolleg*innen der Klinikservice GmbH, die sich zur Zeit in einem Arbeitskampf mit ihrem Arbeitgeber befinden. Eine Kollegin aus dem Betrieb schilderte die Situation in dieser von Niedriglöhnen und zunehmender Arbeitsverdichtung geprägten Berufsgruppe. Auch die Vereinbarkeit von Familie & Beruf spielte in den Diskussionen eine Rolle. Insbesondere die Busfahrer*innen sind zusätzlich durch sehr komplexe und unattraktive Schichtdienstzeiten belastet. Wie sich dieses Bündnis zwischen Klimaschützer*innen und Gewerkschaften weiter entwickelt, werden die nächsten Wochen zeigen. Am 03.03. findet ab 12 Uhr am Alten Rathaus ein gemeinsamer Aktionstag statt.
#TVÖD2023
Foto: Die Göttinger Busfahrerin Susanne Engelke berichtet aus ihrem Arbeitsalltag ©Radio Leinewelle (ue)