Bundesforschungsministerin besucht UMG

Universität

Hoher Besuch am „Heart and Brain Center Göttingen“ (HBCG) der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger, und Prof. Dr. Joachim Schachtner, Staatssekretär im niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK), sowie Konstantin Kuhle, Mitglied des Deutschen Bundestages, informierten sich am vergangenen Donnerstag über den innovativen Forschungsansatz des HBCG. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Land Niedersachsen förderten das Projekt zu gleichen Teilen. Das funktionell und optisch ansprechende Gebäude wurde innerhalb von knapp 3 Jahren auf dem Gelände des ehemaligen Vorstandspavillions der UMG errichtet. Dies fristgerecht und unter Einhaltung des Finanzplans, trotz dreimonatigen Baustopps aufgrund von Sprengmitteluntersuchungen.

Die Erforschung von Herz- und Hirnerkrankungen in dem gemeinsamen Forschungsbau gibt der interdisziplinären Zusammenarbeit eine neue Qualität. Das HBCG bietet künftig optimale Rahmenbedingungen für unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und wird die Herz- und Hirnforschung in Göttingen weit nach vorne bringen.

Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der Universitätsmedizin Göttingen (UMG)

Fakten zum Gebäude.

Bauzeit: April 2020 – Februar 2023

Baukosten: ca. 38 Mio €

Fläche für Untersuchung & Behandlung: 700 qm
Laborfläche: 1.000 qm
Büro und Konferenzraumfläche: 730 qm

Das „Heart and Brain Center“ ermöglicht durch seine organisatorische Struktur neue Formen der interdisziplinären Zusammenarbeit unterschiedlicher Forschergruppen aus den Bereichen der Neurologie und der Kardiologie, sowie der Skelettmuskelforschung. Methodische Kompetenz bringen u.a. die Kognitive Neurologie, die Biologie und bildgebende Verfahren ein. Ein neues Graduiertenkolleg bindet den wissenschaftlichen Nachwuchs an das HBCG.

Kardiologische Krankheiten und degenerative Hirnerkrankungen nehmen in der älter werdenden Gesellschaft weiter zu. Die krankheitsverursachenden Prozesse, sowie die zentrale Regulation werden immer noch nicht im Detail verstanden. Eine molekulare Aufarbeitung der genetisch bedingten Erkrankungen, sowie die Erforschung der Interaktion stressempfindlicher Zellen ist ein weiteres Ziel des Heart and Brain Centers. Welche Möglichkeiten sich durch eine gemeinsame Forschungsstruktur eröffnen, um organübergreifende Ursachen von Erkrankungen besser zu verstehen, machten einige wissenschaftliche Präsentationen durch die Vorstände des HBCG deutlich. Das Haus wird im Erdgeschoß über einen sogenannten Probandenbereich verfügen, der bei Patienten unterschiedliche Gefässfunktionsuntersuchungen ermöglicht. Im ersten Geschoss sind umfangreiche Laborbereiche angesiedelt. Eine Schwingungsentkopplung für optische Tische ermöglicht die Arbeit an höchstauflösenden Mikroskopen.

„Sie haben gut gepitcht“, kommentierte die Bundesforschungsministerin die Präsentationen der Wissenschaftler*innen. Ob das HBCG sich zu einem „Leuchtturm“ der Göttinger Lifescience Forschung entwickelt, wird die Zukunft zeigen. Einige Hürden müssen noch genommen werden. Die IT Struktur muss eine solide finanzielle Basis bekommen, die Brückenfinanzierung fachübergreifend organisiert werden. Für einen Erfolg können die exzellenten personellen und räumlichen Bedingungen dazu nicht besser sein. Das Gebäude wird im März an die Nutzer übergeben.(ue)

Fotos: UMG (spförtner)