Mit 427 Einwendungen ist eine außergewöhnlich hohe Zahl zu dem geplanten Ausbau des Garteta Rad- und Fußweges im Planfeststellungsprozess eingegangen. Die Zahl der Einwendungen ist damit höher als bei bei allen anderen Bauvorhaben in der Stadt oder im Landkreis Göttingen der letzten Jahre. Nach Ansicht der Bürgerinitiative zeigt dies sehr deutlich, dass eine Vielzahl an Menschen ein Interesse am Erhalt des Weges mit seinem bisherigen Charakters haben. Weiter heißt es in einer Stellungnahme Bürgerinitiative Gartetal Gleichen und Göttingen:
„Da in der Diskussion um die Sanierung des Fuß- und Radweges immer wieder argumentiert wird, dass wir als BI mit unseren Einwendungen die Sanierung des Radweges behindern und somit die Förderfähigkeit für die Maßnahme verloren gehen würde, möchten wir hierzu Stellung beziehen. Die Einwendungen von unserer Seite sind Teil des Planfeststellungsverfahrens, wie es bei allen derartigen Bauvorhaben vorgeschrieben ist. Die von den Bürgern und Verbänden vorgebrachten Bedenken/Anregungen werden von den zuständigen Behörden abgewogen und ggf. in die letztendliche Planung mit einbezogen. Dieser Vorgang ist Teil unseres demokratischen Systems. Das Abwägen von
Einwänden hat glücklicherweise schon manche Naturzerstörung oder Bausünde verhindert. Der Zeitfaktor spielt hierbei keine gewichtige Rolle. Es ist schon seit längerem klar, dass das zugrunde liegende Förderprogramm „Stadt und Land“ verlängert oder neu aufgelegt werden wird. Der jetzige Stand ist, dass die Förderung mindestens bis 2028 möglich ist.
Auch die von vielen Leuten kommende Aussage, „der Grüntunnel würde über kurz oder lang wieder zuwachsen“ halten wir für falsch. Wenn an der vorgeschlagenen Planung festgehalten wird und eine mind. 4,50m breite Schneise entstünde, würden die wenigen verbleibenden Bäume so weit auseinander stehen, dass das erneute Zusammenwachsen in dieser besonderen Art und Weise unmöglich ist. Wir als BI setzen uns dafür ein, dass der Ausbau auf eine schonende Art und Weise geschieht und nehmen damit eine vermittelnde Position ein zwischen den Menschen, die gar keinen Ausbau wollen und denen, die den Maximalausbau wollen. Eine Reduzierung des Natureingriffs ist mit wenigen Maßnahmen (Pflasterung statt Beton sowie eine Reduzierung der Wegbreite auf 2m statt 2,5m auf 600m im Bereich des Grüntunnels) leicht möglich. Damit würden sowohl der Charakter des Weges als auch die Förderfähigkeit weiterhin erhalten bleiben. Der Weg wird ausgebaut und ein Kleinod erhalten.
Dieser Vorschlag wurde von den Umweltverbänden, der Stadt Göttingen und dem Ortsrat Geismar unterstützt. Wir hoffen nun, dass dieses auf
Seiten der Gemeinde Gleichen/des Landkreises aufgegriffen wird, so dass Umweltschäden vermieden werden und der besondere Charakter des Weges erhalten bleibt. Der Vorwurf der Verhinderung ist also völlig falsch. Problematisch ist eher, dass bisher jegliche Versuche eines Kompromisses abgelehnt wurden und auf alternative Anregungen nicht eingegangen worden ist. So ist zu befürchten, dass einzelne Bürger*innen oder Umweltverbände tatsächlich rechtliche Schritte einleiten werden und es dann zu einer erheblichen Verzögerung
kommen könnte.
Wir fordern, dass weitere unnötige Versiegelungen und Kahlschläge, wie sie beispielsweise zwischen Benniehausen und Klein Lengden ausgeführt wurden, durch eine Natur schonende Planung des Landkreises Göttingen verhindert werden.“
Foto: ©Radio Leinewelle (ue)