Tipps für den Urlaub mit dem E-Auto

Verbrauchertipps

Urlaubszeit und sommerliche Temperaturen werfen für die Nutzung von E-Autos mitunter Fragen auf: Laden an öffentlichen Ladesäulen und entlang der Autobahnen, Kosten im Ausland sowie Auswirkungen von hohen Temperaturen auf Reichweite und Lebensdauer von Batterien. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen gibt Tipps, worauf zu achten ist.

„Die Frage, ob ein Elektroauto für längere Fahrten und Urlaubsreisen taugt, ist für viele Verbraucherinnen und Verbraucher schon bei der Anschaffung wichtig. Mitunter ist es sogar das entscheidende Argument gegen einen Umstieg“, weiß Bernd Rosenthal, Energieexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Dabei ist diese Sorge in den meisten Fällen unbegründet: Mit einer durchschnittlichen Reichweite von rund 400 Kilometern sind Elektroautos langstreckentauglich, Ladesäulen sind entlang der Autobahnen und Schnellstraßen ausreichend vorhanden. „An Schnellladesäulen mit einer Ladeleistung ab 150 kW kann die Batterie – abhängig vom Fahrzeug – in etwa 15 Minuten zu 80 Prozent geladen werden. Somit reichen bei Urlaubsfahrten die ohnehin notwendigen Pausen völlig aus“, sagt Rosenthal. Da die Navigationssysteme Ladestopps bei der Routenplanung in der Regel automatisch berücksichtigen, bestehe auch nicht das Risiko, liegenzubleiben.  

Günstiges Laden im In- und Ausland 
Um möglichst preisgünstig zu laden, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher sich jedoch vorab online über Lademöglichkeiten und Tarife informieren. Bei Auslandsfahrten sollte vorab geklärt werden, welche Anbieter vor Ort ein gut ausgebautes Ladenetz haben und welche Roaming-Karten für Deutschland und das Reiseland sowie gegebenenfalls die Durchfahrtsländer gelten. Bei einem längeren Aufenthalt kann sich zusätzlich eine Karte eines regionalen Anbieters am Urlaubsort lohnen.

„Je nach Region und Strecke kann der regionale Anbieter, das Ladenetz des eigenen Automobilherstellers oder eine Roaming-Karte, mit der die Ladesäulen verschiedener Anbieter teils zu einheitlichen Preisen genutzt werden können, die beste Lösung sein“

Bernd Rosenthal, Energieexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen

Obwohl das Laden an Schnellladesäulen teurer ist, kann auch hier mit einer guten Roaming-Karte beispielsweise für rund 50 Cent/kWh geladen werden. Bei einem Stromverbrauch von 20 kWh/100 km inklusive Ladeverlusten sind das etwa 10 Euro/100 km.

Für die Auswahl von Ladesäulen empfiehlt Rosenthal eine anbieterunabhängige Karte, wie sie beispielsweise unter www.lemnet.org zu finden ist. „Wichtig ist, dass die genaue Adresse der Ladesäule sowie Informationen zu akzeptierten Ladekarten, dem Tarif und der aktuellen Verfügbarkeit enthalten sind“, erklärt der Experte. Wer eine Roaming-Karte nutzt, kann hierfür häufig auch auf eine App des Roaming-Anbieters zurückgreifen.

Nutzung von E-Autos bei hohen Temperaturen
Wer einen Urlaub im Süden Europas plant, fragt sich mitunter, was bei hohen Temperaturen zu beachten ist. „Hier kann zunächst einmal Entwarnung gegeben werden. Auch Temperaturen um 50 Grad Celsius schaden der Batterie nicht“, erklärt Rosenthal. Neuere E-Autos haben – ebenso wie eine Batterieheizung – eine Batteriekühlung, um eine optimale Funktion zu gewährleisten. Werden bei Hitze Batterie, Elektronik und Fahrgastraum gekühlt, kann die Reichweite zwar abnehmen, allerdings geringer als beim Heizen im Winter. Für die gesamte Kühlung kann sich der Verbrauch im Mittel um 15 Prozent erhöhen, wie ein ADAC-Test ergab. 

Für eine optimale Reichweite des E-Autos empfiehlt Rosenthal eine vorausschauende Fahrweise bei möglichst konstanter Geschwindigkeit. Denn häufiges, starkes Beschleunigen erhöht, wie auch beim Verbrenner, den Energieverbrauch. Zudem sollte möglichst ein schattiges Plätzchen zum Parken gewählt werden. 

Kostenlose Beratung zur Elektromobilität
Bei Fragen zur Anschaffung eines E-Autos oder einer Wallbox, zu Ladeinfrastruktur und Tarifen sowie rund um die Nutzung und Förderung bietet die Verbraucherzentrale
Niedersachsen eine kostenlose Beratung an. 

Bild von A. Krebs auf Pixabay