Heute Abend Talk in der Alten Mensa mit Ulrike Herrmann (taz) und Dr. Mehrdad Payandeh (DGB)

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„Kapitalismus lässt sich nicht reformieren“. Es gibt Mutige, die es trotzdem wagen. Fakt ist: Unser Planet brennt, die Klimakrise verschärft soziale Ungerechtigkeiten und Zukunftsängste. Dies bringt Klimaaktivist*innen, Politiker*innen und Gewerkschaften in die Diskussion um die richtigen, stabil verändernden Schritte. Dieser Diskussionsabend geht ans Eingemachte.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass Kapitalismus Sicherheit, Wohlstand und Teilhabe für so viele wie noch nie bedeutet. Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann (taz) erkennt das Potential an. Sie argumentiert dennoch für eine ökologische Kreislaufwirtschaft – für ein reguliertes „Wirtschaftsschrumpfen“. Laut ihren Berechnungen reichen erneuerbare Energien und Technologien für das Ausmaß unseres Konsums und Wachstums nicht aus. „Nicht noch mehr, sondern nachhaltiger“, so Herrmann.

Für Gewerkschaften führt die Frage von Wachstum und Klimaschutz mitten in eine zentrale Gerechtigkeitsdebatte. Der erreichte Wohlstand und die soziale Sicherheit, die auf fossilen Ressourcen beruhen, müssen erhalten aber zugleich dekarbonisiert werden. Dafür braucht es einen fairen Wandel der Arbeits- und Produktionsverhältnisse. Gleichermaßen auf Menschen und Umwelt achtend. Ohne wirtschaftliche Investitionen in grüne Energie und in Produktionstechnologien mit klimaneutraler Bilanz wird es nicht funktionieren. Grünes Wachstum braucht eine klare soziale Handschrift.

Zur Diskussion laden DGB Region Südniedersachsen-Harz und die Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften in die Universität Göttingen ein. Es moderiert Agnieszka Zimowska, DGB-Regionsgeschäftsführerin.

GRÜN schrumpfen oder GRÜN wachsen? Gewerkschaftlicher Talk
Wie lässt sich Kapitalismus in Zeiten globaler Klimakrise sozial gerecht verändern?

15.11.23 | 18 Uhr Alte Mensa am Wilhelmsplatz, Emmy-Noether-Saal
Mit Ulrike Hermann (Wirtschaftsjournalistin, taz) und Dr. Mehrdad Payandeh (DGB-Bezirksvorsitzender NSB SAN)

Ulrike Herrmann ist Wirtschaftsredakteurin bei der „tageszeitung“ (taz). Sie ist ausgebildete Bankkauffrau und hat Geschichte und Philosophie an der FU Berlin studiert. Sie ist regelmäßiger Gast im Radio und im Fernsehen. Von ihr stammen mehrere Bestseller. Ihr neuestes Buch lautet „Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden“.

Dr. Mehrdad Payandeh ist Bezirksvorsitzender DGB Niedersachsen-Bremen-Sachsen Anhalt. Als Ökonom leitete er und prägte die Abteilung Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik des DGB. Er ist bekannt für den „DGB-Marshallplan für eine Investitionsoffensive in Europa“ und das DGB-Steuerkonzept zur Entlastung unterer und mittlerer Einkommen bei gleichzeitiger Stärkung der öffentlichen Finanzen.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Wegen hoher Nachfrage wird um Anmeldung unter anmeldungen-snh@dgb.de gebeten.