Sylvesterbilanz der Göttinger Polizei

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Bis auf wenige Ausnahmen ist die Sylvesternacht in Göttingen und der Region überwiegend ruhig verlaufen. Dazu teilte die Polizeiinspektion Göttingen folgendes mit:

Im Göttinger Stadtteil Grone sind in der Silvesternacht Einsatzkräfte der Polizei aus einer größeren Personengruppe heraus gezielt mit Böllern beworfen und Raketen beschossen worden. Bei den erheblichen Angriffen wurden insgesamt zwölf Beamtinnen und Beamte leicht verletzt und ein Einsatzfahrzeug beim Bewurf mit einem sog. „Polenböller“ beschädigt. Die Polizei musste unmittelbaren Zwang anwenden und auch Pfefferspray einsetzen. In der Folge konnten bislang insgesamt fünf Tatverdächtige identifiziert werden. Es wurden mehrere Ermittlungsverfahren u. a. wegen Verdachts des Landfriedensbruchs eingeleitet.

Im Landkreis Göttingen verlief die Nacht zum Jahreswechsel nach derzeitigem Stand ohne besondere Zwischenfälle oder herausragende Einsatzanlässe. Keine Angriffe auf Feuerwehr und Rettungsdienste in Stadt und Landkreis bekannt. Informationen über Angriffe auf Einsatzkräfte der Feuerwehr und/oder Rettungsdienste wurden im Laufe der Nacht in Stadt und Landkreis ebenfalls polizeilich nicht bekannt.

Situation in Göttingen
In der Innenstadt von Göttingen war die Polizei ab dem Silvesterabend mit zusätzlichen Beamtinnen und Beamten zur Überwachung der Einhaltung des Böllerverbotes und für weitere besondere Einsatzanlässe im Einsatz.

Aufgrund der registrierten Entwicklungen im Zusammenhang mit illegaler Böllerei in den vergangenen Tagen im Stadtteil Grone wurden insbesondere die Bereiche Jonaplatz und Elmpark verstärkt von Einsatzkräften bestreift. In der unmittelbaren Innenstadt meldeten Zeugen der Polizei um kurz nach Mitternacht das Zünden von Silvesterfeuerwerk in der Roten Straße und der Burgstraße. Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, zogen sich die mutmaßlichen Verursacher in ein Wohnobjekt zurück. Es konnten in der Folge keine Personen mehr ermittelt werden.

Eskalation in Grone-Süd
In Grone kippte etwa gegen 00.10 Uhr die zunächst friedliche Stimmung. Aus dem Schutz einer ca. 30 bis 50 Personen großen Gruppe heraus wurden die Einsatzkräfte auf dem Jonaplatz unvermittelt massiv und offenbar gezielt mit Pyrotechnik beworfen und auch beschossen. Durch den Bewurf und die explodierenden Knallkörper wurden insgesamt zwölf der Einsatzkräfte leicht verletzt. Sie erlitten u. a. Knalltraumen sowie Abschürfungen hauptsächlich an den Extremitäten. Alle Verletzten blieben weiterhin dienstfähig.

Die Polizei konnte vier Tatverdächtige identifizieren und bei günstiger Gelegenheit ergreifen. Im Rahmen der Zugriffe sowie auch im Vorfeld mussten die Einsatzkräfte wiederholt Zwang in Form von einfacher körperlicher Gewalt anwenden und in einem Fall auch Pfefferspray einsetzen.

Die vier Tatverdächtigen wurden nach Personalienfeststellung und Aussprechen eines Platzverweises aus den polizeilichen Maßnahmen entlassen. Nach einem weiteren, erneuten Bewurf der Einsatzkräfte mit Böllern wurde um kurz nach 1 Uhr ein weiterer Tatverdächtiger vor Ort gestellt. Im Rahmen der Festnahme kam er zu Fall und zog sich eine leichte Kopfplatzwunde zu. Die Verletzung wurde von einem Rettungssanitäter der Polizei vor Ort fachgerecht versorgt. Anschließend wurde der Tatverdächtige ebenfalls mit Platzverweis vor Ort entlassen.

Ab etwa 02.00 Uhr ließen die polizeilichen Einsatzanlässe im Stadtgebiet von Göttingen spürbar nach und die Lage entspannte sich deutlich.

Vorläufige Bilanz eingeleitete Ermittlungsverfahren
Aufgrund der geschilderten Tathergänge leitete die Polizei Göttingen bislang insgesamt fünf Verfahren wegen tätlichen Angriffs, versuchter gefährlicher Körperverletzung und Verdacht des Landfriedensbruchs ein. Hinzu kommt ein weiteres Verfahren wegen Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel, weil beim Bewurf eines Einsatzfahrzeugs der Polizei mit einem „Polenböller“ die Frontschürze des Wagens beschädigt wurde bzw. abriss. Ein Täter konnte bislang nicht ermittelt werden. Eine Übersicht über die Zahl der Verstöße u. a. gegen das Sprengstoffgesetz/die Sprengstoffverordnung liegt aktuell noch nicht vor.

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