Gestern Mittag war es endlich so weit: Spatenstich für den geplanten Neubau der Göttinger Universitätsmedizin. Nach langen Jahren der Planung und Umplanung beginnen ab Januar die Bauarbeiten für die Baustufe 1. Für den Vorstandssprecher der UMG Prof. Wolfgang Brück ein Meilenstein in der baulichen Entwicklung der UMG. Der Neubau ermögliche eine zukunftsweisende Medizin, so Prof. Brück. Parallel zum Neubau in Göttingen wird auch an der MHH in Hannover neu gebaut, unter einer gemeinsamen Dachgesellschaft Bauvorhaben Hochschulmedizin Niedersachsen (DBHN).
Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Falko Mohrs nutzten den symbolischen Spatenstich für einige Grußworte und hoben die Bedeutung dieser Baumaßnahmen für die Weiterentwicklung der Universitätsmedizin in der Region hervor.

NIKO – Der neue Zentralbau der UMG
NIKO steht für Notaufnahme, Intensivmedizin, Krankenpflege, Operationszentrum die medizinischen Schwerpunkte, die in der Baustufe 1 berücksichtigt werden. Neben der Zentralen Notaufnahme (ZNA) mit Aufnahmestation werden hier die Intensivstationen mit Intensiv Care Unit (ICU) und Intermediate Care (IMC) Stationen sowie Normalpflegestationen untergebracht sein. Im Gebäude sind außerdem der Zentral-OP und Säle für das ambulante Operieren zu finden. In unmittelbarer Nähe dazu wird die bildgebende Diagnostik mit hochmodernen MRTs und CTs sowie die Sterilgutversorgung (Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP)) angesiedelt sein. Zudem ziehen die meisten Polikliniken, also Ambulanzen der verschiedenen Kliniken, in die neuen Räumlichkeiten im NIKO ein. Auf dem Dach sind zwei Hubschrauberlandeplätze vorgehalten, von welchen parallel gestartet und gelandet werden kann.
Ein wichtiger Fokus liegt auf dem Einsatz moderner zukunfstweisenden Technologien und einem hohen Digitalisierungsgrad. Dazu gehört auch eine etablierte, einheitliche Telemedizin, die auch eine ortsunabhängige Versorgung der UMG-Patienten ermöglicht. Ebenso wie die Unterstützung von UMG Partnern. Auch die Logistik- und Versorgungsprozesse können im neuen Gebäude mittels fahrerlosem Transportsystem (FTS) optimiert werden. Mit einer Nutzfläche von über 50.000 qm2 bietet das Gebäude ausreichend Platz für alle geplanten Funktionsbereiche. Nachhaltiges Bauen für eine klimafreundliche Universitätsmedizin sind eine Selbstverständlichkeit. Dazu gehören u.a. Wärmedämmung, Dachbegrünung, Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen, sowie die Verwendung von CO2-armen Beton.

„Allen Beteiligten wünsche ich ein gutes Gelingenund eine reibungslose Bauphase. Seien Sie versichert, dass die Landesregierung weiter eng an Ihrer Seite steht“, so Ministerpräsident Stephan Weil. Die Inbetriebnahme dieses größten öffentlichen Bauvorhabens in der südniedersächsischen Region ist für das Jahr 2030 geplant. Einen ausführlichen Bericht über den symbolischen Spatenstich gibt es am Freitag um 17:35 Uhr in unserem Wochenmagazin auf Radio Leinewelle.
Ulf Engelmayer
Fotos: ©Radio Leinewelle (ue)