Die BERDING BETON GmbH hat ein Betonrohr entwickelt, das komplett ohne Zement auskommt. Für den vollständigen Verzicht auf den klimaschädlichen Rohstoff bei gleichzeitiger Verbesserung der Produkteigenschaften gewinnt das Unternehmen aus dem niedersächsischen Steinfeld (Landkreis Vechta) den diesjährigen Klima-Innovationspreis Niedersachsen, der am vergangenen Donnerstagabend in Göttingen vergeben wurde.
„next.beton – Deutschlands erstes zementfreies Betonrohr“ – so lautet der Titel der Innovation, mit der sich die BERDING BETON GmbH gegen 50 Konkurrenten im Rennen um den Klima- Innovationspreis Niedersachsen 2024 durchgesetzt hat. Der Hersteller verschiedener Betonwaren für Kanal- und Wasserbau, Garten- und Landschaftsbau und Regenwasser- Management setzt mit next.beton neue Maßstäbe. Die Innovation konnte nicht nur die Jury überzeugen, sondern auch den Schirmherrn des Wettbewerbs
Christian Meyer, niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz:
Zement ist ein wesentlicher Bestandteil von Beton und in der Herstellung extrem CO2-intensiv. Und Beton gilt als weltweit wichtigster Baustoff, so dass die gigantischen Mengen an benötigtem Zement global gesehen erheblich zum Klimawandel beitragen. Trotz des technischen Fortschritts können in der Zementherstellung nicht alle Emissionen vollständig vermieden werden. Dass ein niedersächsisches Unternehmen es nun geschafft hat, ein Beton- Produkt zu entwickeln, bei dem in der Herstellung ganz auf Zement verzichtet werden kann, ist in meinen Augen ein absoluter Meilenstein! Das Unternehmen aus Steinfeld bietet ein Produkt der Zukunft schon heute an. Ich bin sicher, dass sich dies auch wirtschaftlich bemerkbar macht.
„Das Kanalsystem der Zukunft“, so nennt die BERDING BETON GmbH sein zementfreies Betonrohr. Dass Bescheidenheit nicht angebracht ist, zeigt ein Blick auf die Entwicklung und die Eigenschaften des Produkts:
Innovativ
In next.beton werden statt Zement so genannte Geopolymere eingesetzt. Geopolymere sind mineralische Bindemittel, die aus Hochofenschlacke gewonnen werden. Ihre Herstellung kommt mit deutlich weniger Energie aus, da die Hitzebehandlung bereits im Hochofen stattgefunden hat. Bisher auf Spezialanwendungen beschränkt, ist die Anwendung in „herkömmlichen“ Betonprodukten ein echter Quantensprung und ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.
Umweltfreundlich
Bei der Zementherstellung wird Kalk bei hohen Temperaturen gebrannt. Durch den Verzicht auf Zement entfällt bei next.beton das energie- und CO2-intensive Kalkbrennen, wodurch nach Angaben des Unternehmens bis zu 70% weniger CO2-Emissionen bei der Herstellung eines Betonrohrs anfallen. Umgerechnet sind das 240 kg weniger CO2 pro Kubikmeter next.beton und potenzielle 40.000 Tonnen CO2 pro Jahr übertragen auf das gesamte Kanalbauportfolio des Unternehmens.
Nachhaltig
Weil auf Grund des Herstellungsprozess kein Kalk im Produkt enthalten ist, ist next.beton weniger anfällig bei Kontakt mit Säuren und im Abwasser gelöstes Streusalz. Daher kommt das Betonrohr ohne zusätzliche Beschichtungen aus (XA3-Konformität). Durch diese Eigenschaft sind die Produkte langlebiger als herkömmliche Betonrohre. Da die Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten stetig steigt und auch in öffentlichen Ausschreibungen Nachhaltigkeits- kriterien immer mehr zur Regel werden, steht das Abwassersystem der BERDING BETON GmbH für die zukunftsfähige Vereinbarkeit von wirtschaftlicher und ökologischer Nachhaltigkeit.
Foto: Berding Beton GmbH
