Dass der Bundestagswahlkampf in Göttingen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, davon kann keine Rede sein. Auch bei dem Auftritt von Christian Lindner nicht. Am Mittwoch in der alten Feuerwache mussten Zuschauer*innen abgewiesen werden, da die Räumlichkeiten schnell überfüllt waren. Klar war auch, dass der Auftritt des FDP Politikers in Göttingen nicht ohne Proteste abgehen würde. Vor dem Veranstaltungsort wurden Aufrufe für die Klimaproteste am 14.02. verteilt. Aktivist*innen klopften zu Beginn der Rede von Lindner an die Fenster oder machten sich durch Zettel (s. Foto) bemerkbar. Im Saal zu Beginn lautstarker Protest einiger palästinensischer Aktivist*innen. Christian Lindner reagierte geschickt und räumte einer Sprecherin drei Minuten Zeit auf dem Podium ein, um Ihr Anliegen – die Situation im Gazastreifen – vorzubringen. Danach: Wahlkampfroutine. Lindner spannte einen Bogen von der stagnierenden Wirtschaftsentwicklung zu der aus seiner Sicht essenziell gefährdeten Westbindung Deutschlands durch radikale populistische Parteien. Notwendig seien zudem Maßnahmen, die staatlichen Eingriffe in die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland zu reduzieren und neue Impulse zu setzen. Er warb für ein neues Verständnis zu den USA und warnte vor Belehrung und moralischer Überheblichkeit. Klare Kante gegenüber den Rechtspopulisten zeigten sowohl Lindner als auch der Göttinger Bundestagsabgeordnete Konstantin Kuhle in ihren Redebeiträgen. Die FDP als Oppositionspartei, ihre Rolle als Partner einer dreijährigen Regierungskoalition blieb auf dieser Veranstaltung eher im Dunklen.
Die Gestaltung der Zukunft ist kein zurück in die 50er und 60er Jahre. Das Morgen sieht anders aus als das Früher
Christian Lindner
„Wir brauchen eine robuste Heckenschere, um den Staat herunterzuschneiden“, so Christian Lindner. Welche gesetzlichen Regelungen er für die Wirtschaft entbehrlich hält, hat er uns in einem kurzen Gespräch nach seiner Rede aufgezählt:
Die FDP bewegt sich in Umfragen zwischen vier und fünf Prozent. Wie es im Wahlkampf für die Partei läuft, dazu noch einmal Christian Lindner:



Zu den Bundestagskandidaten der Wahlkreise 53 und 52 gibt es noch eine umfangreiche Berichterstattung auf Radio Leinewelle. Unter anderem startet nächsten Sonntag um 17 Uhr die Serie „Auf ein Bier mit….“, produziert von Kollegen des Mundus Verlags. Erster Gast ist Konstantin Kuhle.
Fotos: ©Radio Leinewelle (ue)