Am 26. April 2025 jährt sich die Atomkatastrophe von Tschernobyl zum 39. Mal. Aus diesem Anlass lädt die Anti-Atom-Initiative Göttingen herzlich zu einer Gedenkstunde ein, um 17 Uhr am Ginkgo-Baum im Cheltenhampark in Göttingen.
Am 26. April 1986 geriet der Reaktor 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl außer Kontrolle, die Notabschaltung versagte, der Reaktor explodierte, sein hochradioaktiver Kern begann zu brennen und zu schmelzen. Der Super-Gau von Tschernobyl ist die bis dahin größte Atomkatastrophe der Geschichte. Unmengen an Radioaktivität werden freigesetzt. Da der Wind mehrfach drehte, zogen am Ende mehrere radioaktive Wolken über ganz Europa und Kleinasien. Ihr Fallout war dort am größten, wo es regnete. In Deutschland wurden besonders Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg und Berlin kontaminiert.
Die Sowjetunion schickte bis zu 860.000 Menschen aus allen Landesteilen zum Katastrophendienst nach Tschernobyl. Diese „Liquidator*innen“ räumten hochradioaktiven Schutt beiseite, machten kontaminierte Dörfer dem Erdboden gleich, töteten verstrahlte Tiere und bauten um die Atomruine den sog. Sarkophag, eine Betonhülle, die das Strahleninferno einschließen sollte.
Im Februar 2025 wurde diese Schutzhülle durch eine Drohne stark beschädigt, was die Gefahr, die von Atomkraftwerken nicht nur, aber ganz besonders in Kriegsgebieten ausgeht, eindringlich unterstreicht.
Nahezu alle Liquidator*innen trugen schwere Gesundheitsschäden davon: Mehr als 90% sind invalide oder bereits verstorben, viele Familien verarmt. 400.000 Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Millionen Menschen in ganz Europa und Kleinasien haben die gesundheitlichen und ökologischen Folgen des Super-GAUs von Tschernobyl zu tragen. Ihr genaues Ausmaß ist kaum zu fassen.
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