Neue OP-Methode bei schweren Rippenbrüchen an der UMG: Schnellerer Weg zur Genesung

In der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) wird ein bedeutender Fortschritt in der Behandlung schwerer Brustkorb­verletzungen vorgestellt: Eine neuartige, minimalinvasive Operationsmethode zur Stabilisierung von Rippenbrüchen wurde erfolgreich eingeführt – und das als eine der ersten Kliniken Europas. 

Warum diese Methode wichtig ist

Rippenbrüche zählen zu den häufigen Verletzungen bei stumpfen Brustkorb­traumata – etwa bei Unfällen oder nach Reanimationen. Insbesondere bei einer sogenannten Thoraxwandinstabilität, also wenn der Brustkorb nicht mehr seine Struktur und Funktion richtig wahrnehmen kann, drohen starke Schmerzen, Atemprobleme und Folge­komplikationen wie Lungen­entzündungen oder gar Langzeit­beatmung. Genau hier setzt die neue Methode an: Ziel ist es, Patient*innen rasch zu stabilisieren, Komplikationen frühzeitig zu vermeiden und somit den Heilungs­prozess spürbar zu beschleunigen. 

Die neue OP-Technik bringt mehrere Vorteile:

  • Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv – also über kleine Schnitte am Brustkorb, statt großer offener Zugänge. 
  • Die Stabilisierung erfolgt von der Innenseite des Brustkorbs, was umliegendes Gewebe wie Knochenhaut und Zwischenrippen­muskulatur schonender behandelt.  
  • Eingesetzte Platten sind bereits vorgeformt – sie benötigen keine aufwendige Anpassung während der OP und bieten erhöhte Stabilität durch mehrere Kontaktpunkte mit dem Knochen. 
  • Studien und Leitlinien – empfehlen eine frühzeitige operative Stabilisierung (innerhalb von 24–72 Stunden) bei Brustwand­instabilitäten, um Komplikations­raten zu senken. 

Für Betroffene bedeutet das:

  • Weniger Belastung durch die Operation, da kleinere Schnitte und schonendere Techniken eingesetzt werden.
  • Schnellere Wiederherstellung der Brustkorbstabilität, was eine bessere Atmung und Mobilität ermöglicht – zwei wichtige Faktoren für eine zügige Genesung.
  • Reduziertes Risiko für Komplikationen, wie etwa Lungenentzündung oder langwierige künstliche Beatmung – ein großer Gewinn vor allem für schwer verletzte Patient*innen.
  • Insgesamt: eine moderne Versorgung, die neuesten Standards folgt und Patient*innen schneller zurück in Alltag und Lebensqualität führen kann.

Die UMG macht mit diesem Schritt deutlich, wie moderne Unfallchirurgie aussehen kann: schonender, schneller und zielgerichtet. Für Menschen mit schweren Rippenbrüchen eröffnet sich so ein Weg, der Hoffnung auf eine raschere Rückkehr in den Alltag bietet – und das mit dem Anspruch, neue Technik zum Wohl der Patient*innen rasch in die Praxis zu bringen.

Das OP-Team: Jana Sieg, Operationstechnische Assistenz und Pflege im OP der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), Priv.-Doz. Dr. Christopher Spering, Geschäftsführender Oberarzt und Leiter der speziellen Unfallchirurgie der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie der UMG, und Sebastian Witiko Wille, Assistenzarzt in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie der UMG (v.l.n.r.). Foto: ©umg/cuop

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