Bewerbung: Hannover als „Agora of Europe“ auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas 2025?

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In Zeiten, in denen die Europäische Union vielleicht vor ihren größten Herausforderungen steht, kommt den Städten eine aktivistische Rolle zu: Vor Ort werden die drängenden sozialen, politischen und ökologischen Themen Europas verhandelt und neu gedacht. „Als starke Stadt wollen wir die gemeinsamen Werte Europas stärken“, kündigt Oberbürgermeister Belit Onay bei der Vorstellung des hannoverschen Bewerbungsbuches zur Kulturhauptstadt Europas 2025 an.

Als Plattform dafür soll in Hannover 2025 die „Agora of Europe“ entstehen: ein künstlerischer Verhandlungsraum für die großen europäischen Themen, wo Menschen mobilisiert werden, eine Haltung zu entwickeln und aktiv zu werden. So wird Hannover zur transnationalen Aktivistin.

Hannovers Programm basiert auf drei Säulen:

1. Die Mobile Agora auf dem Cityring

Der Cityring wird zur Bühne für die Mobile Agora, dem wandernden Festivalzentrum, das die ganze Stadt in eine Bühne verwandelt. Die aus zwölf Modulen bestehende Mobile Agora wandert auf dem Cityring wie ein langarmiges Kultur-Lebewesen durch Hannover. Wo sie andockt, aktiviert sie bestehende Gebäude und macht sie für vier Wochen zum Festivalzentrum mit Programm. Durch ihre Anwesenheit wird der Cityring transformiert. Sie blockiert, verändert den Verkehr – und schafft so die Möglichkeit, experimentelle Verkehrskonzepte auszuprobieren.

Die aus 90 Prozent recycelbaren Rohstoffen bestehenden Module lassen sich variabel zusammensetzen – mal türmen sie sich auf, mal bilden sie einen Ring, mal schlängeln sie sich in die Straßen oder wuchern in Parks. Die Module treten einzeln und temporär bereits vor 2025 auf, um Vorfreude auf die Kulturhauptstadt zu machen. Die Wanderung der Mobilen Agora wird von künstlerischen Paraden begleitet.

2. Zwölf Spotlights

Und während das Kulturprogramm in der ganzen Stadt tobt, wirft die Mobile Agora von ihrer Station aus, einem Leuchtturmstrahl gleich, ein Spotlight in die Welt, die das Thema des Monats vorgibt.

Im Spotlight geht der Blick über die Ränder der Stadt, in die Stadtteile, die Region, in die europäischen Länder bis zu den EU-Außengrenzen und darüber hinaus. In diesen Spotlights stellen alle künstlerischen Projekte Bezüge zu Orten, Menschen und Themen in dem jeweils „ausgeleuchteten Spotlight“ her. Dockt die Mobile Agora beispielsweise am Neuen Rathaus an, geht der Blick nach Süden, nach Döhren-Wülfel, Laatzen, über Göttingen bis an Italiens Westküste, dem Mittelmeer und nach Malta. Und damit könnte das vorherrschende Thema in dem Monat das sinnlose Sterben von Menschen im Mittelmeer sein.

3. Digitale Agora

Jenseits der Spotlights gibt es noch digitale Agoren, die keinen festen Ort haben.

Die digitalen Projekte der hannoverschen Bewerbung werfen neue Perspektiven auf das grundsätzliche Verhältnis von Gesellschaft und Technik. Dabei geht es nicht nur um die Zukunft der Arbeit und die Autonomisierung des Straßenverkehrs, sondern auch um den Einfluss von digitalen Plattformen auf die Diskurskultur und auf demokratische Wahlen. Die Corona-Pandemie als Katalysator hat viele Projekte hervorgebracht, die den (digitalen) Besuch Hannovers zu einer Reise in die Zukunft werden lässt.

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Bildunterschrift:

Präsentation des 2. Bewerbungsbuchs im Rahmen von Hannovers Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2025: „Ein Buch aus der Zukunft für die Zukunft“ / Hannover als „Agora of Europe“ auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas 2025. v.l.n.r.:Oberbürgermeister Belit Onay, Melanie Botzki, Teamleitung, Sebastian Peetz, Künstler und Designer, Juan S. Guse, Autor, Inga Samii, Teamleitung Kulturhauptstadtbewerbung. Copyright: Landeshauptstadt Hannover/Helge Krückeberg / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/80725 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: „obs/Landeshauptstadt Hannover/Helge Krückeberg“

Bildrechte: Landeshauptstadt Hannover
Fotograf: Helge Krückeberg

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