Göttingen nimmt Geflüchtete aus Moria auf

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Göttingen will mindestens 30 Geflüchtete aus dem zerstörten griechischen Flüchtlingslager Moria aufnehmen. Das hat Göttingens Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler in einer Videokonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel bekräftigt. An der Videokonferenz haben weitere siebzehn aufnahmebereite Kommunen aus ganz Deutschland teilgenommen. „Uns alle eint, dass wir damit ein Zeichen der Menschlichkeit setzen. Wir wollen Verantwortung übernehmen und aus humanitären Gründen Menschen in größter Not helfen“, betonte OB Köhler nach dem Gespräch. Allen Beteiligten sei es wichtig, dass das europäische Asylsystem dringend reformiert werden müsse, um die Verteilung von Geflüchteten in Europa fair durchführen zu können. Im Gespräch mit der Bundeskanzlerin haben sich OB Köhler und die weiteren Verwaltungschefinnen und -chefs auf folgende Punkte geeinigt:

  • Städte, die ihre besondere Aufnahmebereitschaft von Geflüchteten aus Griechenland erklärt haben, sollen bei deren Verteilung auf Deutschland besonders berücksichtigt werden.
  • Das Bundeskanzleramt wird die aufnahmebereiten Städte dabei unterstützen und ihnen aktuelle Informationen über die Voraussetzungen und Aufnahmemöglichkeiten im Rahmen von ResettlementProgrammen zukommen lassen. Das soll die Verfahren und die Praktikabilität verbessern.
  • Die Bundeskanzlerin hat Möglichkeiten von Entwicklungspartnerschaften in den Herkunftsländern der Geflüchteten benannt. Ein gemeinsames Engagement vor Ort soll dazu beitragen, Fluchtursachen zu reduzieren.
  • Die teils restriktive Linie der Familienzusammenführung des Bundes war von einigen Kommunen kritisiert worden. Hier zeigte sich das Bundeskanzleramt offen für kritikwürdige Verfahren, zu denen die Kommunen Beispiele benennen sollen.

Erste Geflüchtete werden für diese Woche in Göttingen erwartet. „Wir stehen bereit, sie in Empfang zu nehmen“, betont Köhler.

Symbobild von pakkalajuha auf Pixabay

 

 

 

 

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