„Globale Solidarität, geteilte Verantwortung“, das ist die zentrale Botschaft des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember. Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann und die Geschäftsführung der Aidshilfe Niedersachsen, Christin Engelbrecht, schließen sich dieser Forderung ausdrücklich an. Der Welt-Aids-Tag soll an die Menschen erinnern, die an den Folgen von HIV und AIDS verstorben sind. Gleichzeitig symbolisiert dieser Gedenktag die Stärkung betroffener Menschen und ruft zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf.
„Eine früh-diagnostizierte HIV-Infektion ist weder ein Todesurteil, noch lässt sich in ihr irgendein Grund für eine Ausgrenzung oder soziale Isolation begründen. Den eigenen HIV-Status zu kennen ist unser wichtigstes Gut, um die Infektionsketten zu durchbrechen“, erklärt die Ministerin. „Jeder Mensch, der sexuell aktiv ist oder sich auf andere Weise dem Risiko einer sexuell übertragbaren Infektion aussetzt, sollte informiert sein und sich auch regelmäßig testen. Die niedersächsischen Aidshilfen leisten hierzu wertvolle Arbeit, und stehen als erste Anlaufstelle den Bürgerinnen und Bürgern aus Niedersachsen zur Seite“, betont Carola Reimann.
„Ein Großteil der Menschen auch hier in Niedersachsen weiß noch nicht, dass Medikamente HIV im Körper unterdrücken – so gut, dass HIV nicht mehr übertragbar ist. Im täglichen Miteinander oder bei der Arbeit kann HIV sowieso nicht übertragen werden – unter Therapie nicht einmal beim Sex. Diese Botschaft verbreiten wir auch 2020 rund um den Welt-Aids-Tag, da wir davon überzeugt sind, dass sie zu weniger Ausgrenzung von Menschen mit HIV führt und die Hemmschwelle vor einem HIV-Test senken kann“, sagt Christin Engelbrecht.
Zum diesjährigen Welt-Aids-Tag starten die niedersächsischen Aidshilfen eine landesweite Testkampagne zu HIV und Syphilis: „Jetzt testen lassen! Anonym – schnell – kostenlos“ Mit den zur Verfügung stehenden Schnelltests liegen bereits nach wenigen Minuten die Ergebnisse vor. Eine erkannte Infektion ist immer besser als eine unbekannte! Bisher wissen in Niedersachsen 18 % der Menschen mit HIV nicht von ihrer Infektion – das soll die Testkampagne ändern.
Machen Sie mit und testen Sie sich! Weitere Informationen unter www.jetzttestenlassen.de
#wissenverdoppeln
Hintergrund: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Welt-Aids-Tag 1988 ausgerufen. Der Tag soll Solidarität für HIV-positive Menschen fördern und auf die Ziele der Weltgesundheitsorganisation – eine Welt ohne Aids bis zum Jahr 2030 – aufmerksam machen.
Das Zwischenziel 90-90-90 soll schon Ende 2020 erreicht sein:
90% der HIV-Positiven wissen von ihrer Infektion,
90% von ihnen werden ärztlich behandelt und
90% von denen haben eine Viruslast unter der Nachweisgrenze und sind somit nicht mehr ansteckend.
0% werden diskriminiert.
Bild von Miguel Á. Padriñán auf Pixabay