Richtfest Haus 3 am EKW und Übergabe des Förderbescheids durch Gesundheitsministerin Daniela Behrens

Gesundheit-Wirtschaft

Der Rohbau samt Dachgeschoss ist fertiggestellt: Knapp anderthalb Jahre nach der Grundsteinlegung wurde am Donnerstag das Richtfest des Neubaus von Haus 3 auf dem Gelände des Ev. Krankenhauses Göttingen-Weende (EKW) gefeiert.

Im Rahmen des Richtfestes überreichte die Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Daniela Behrens, dem EKW einen Förderbescheid in Höhe von 5,1 Mio. Euro. „Die Bedeutung der Krankenhäuser für die Gesundheitsversorgung ist in der Pandemie noch einmal ganz deutlich geworden“, unterstreicht die Gesundheitsministerin. „Um die Krankenhausstruktur in Niedersachsen zukunftsfest zu machen, müssen die Häuser auch im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen und die Wirtschaftlichkeit gut aufgestellt sein. Dazu trägt das aktuelle Bauvorhaben bei. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren wichtigen Einsatz und wünsche eine gute Zusammenarbeit im neuen Haus 3“, sagt Ministerin Behrens. 

In einen Teilbereich des 5-stöckigen Neubaus zieht in rund einem Jahr die Abteilung Pneumologie vom jetzigen Krankenhaus-Standort Lenglern, 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in Weende eine neue berufliche Heimat finden. Zudem entsteht eine neue Einheit der Endoskopie und Funktionsdiagnostik. Erstmals werden alle internistischen Patienten von einem gemeinsamen Team aus Spezialisten der unterschiedlichen Disziplinen untersucht. Dabei entsteht mit rund 54.000 internistischen Untersuchungen jährlich – von der Blutentnahme bis zur Endoskopie und Bronchoskopie – eine der größten Funktionsdiagnostiken in Südniedersachsen und strahlt als Schwerpunktversorger weit über die Region hinaus.

Im Haus 3 werden schwerkranke pneumologische Patienten versorgt. Das sind Patienten mit Erkrankungen der Atemwege – dazu werden auch zukünftig weiterhin an Corona erkrankte Menschen gehören. Diese Patienten sind häufig multimorbide, d.h. sie leiden an mehreren  Grunderkrankungen gleichzeitig. Sie können zukünftig hier an einem Standort mit den verschiedenen medizinischen Fachabteilungen optimal interdisziplinär versorgt werden.

Bislang gab es so gut wie keine Verzögerungen im Bauablauf, trotz weltweiter Lieferschwierigkeiten von diversen Baumaterialien. EKW-Bauleiter Herbert Schmidt freut sich, dass viele der beteiligten Firmen aus der Region kommen. Jedoch, so sagt er, ist die jetzige Bauphase kompliziert und stressig. 60 Bauarbeiter aus 25 Gewerken müssen Hand in Hand arbeiten, die zeitlichen Abläufe sind exakt aufeinander abgestimmt. 

„Rückblickend sind die vergangenen 18 Monate der Pandemie auch an uns nicht spurlos vorbeigegangen“ sagt Geschäftsführer Czeczelski. „Auch wir waren unsicher, wie es finanziell weitergehen wird.“ So wurden im EKW alleine im Jahr 2020 rund 4,5 Mio. Euro nur für Schutzkleidung, Masken und Tests ausgegeben, 250.000 Euro zusätzlich für Werkschutz und Bewachungspersonal bzw. technische Sicherungslösungen. Zeitgleich wurden knapp 4.000 Patienten weniger behandelt als üblich, was einem Ausfall an Erlösen von rund 13,5 Mio. Euro entspricht.

Nicht vergessen dürfe man, so Czeczelski, dass das EKW gemeinsam mit der UMG den Großteil der Corona-Patienten in Südniedersachsen versorgt habe. „Ohne den Rettungsschirm der Politik hätten wir diese außergewöhnlichen Belastungen nicht verkraften können. Wir danken für diese Hilfe.“