Göttingen: Sprengung einer Weltkriegs-Granate im Kleingartengelände

Aktuelle Nachrichten

Bei vertieften Untersuchungen von Kampfmittelverdachtspunkten in der Göttinger Weststadt wurde eine Granate aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Sie lag im Kleingartengelände östlich der Leine und musste heute, Dienstag, 30. November 2021, um 14.18 Uhr gesprengt werden. Dabei sind nach erster Begutachtung wenige Schäden entstanden, die Fensterscheibe einer Gartenlaube wurde zerstört. Menschen kamen nicht zu Schaden.

Es handelte sich um eine amerikanische Splitterhandgranate, die nicht abtransportiert werden konnte. Für die Sprengung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen (KBD) wurden kurz zuvor acht Personen aus zwei Wohngebäuden im näheren Umkreis vorsorglich für eine Stunde evakuiert. Die Stadt Göttingen hatte sie vorher darüber informiert, dass eventuell eine kurze Evakuierung erforderlich werden könnte. Die Anwohner*innen hatten sich selbst eine vorübergehende Bleibe organisiert oder gingen in das Vereinsheim des Kleingartenvereins Auf der Masch. Der Verein verpflegte freundlicherweise die evakuierten Personen.

Auf kurzfristige Anweisung des KBD wurde der Sperrbereich auf den Schützenplatz erweitert. Die Sicherung übernahmen Einsatzkräfte der Polizei. Gegen 14.00 Uhr suchten Polizeikräfte die S-Arena auf und informierten mehrere Schülergruppen im Sportunterricht über die Situation. Sie durften bis zur Entwarnung nach der Sprengung das Gebäude nicht verlassen.

Fortsetzung der Sondierung

Insgesamt standen bei den aktuellen Sondierungen nähere Untersuchungen von vier Verdachtspunkten auf Munitionsreste und kleinere Kampfmittel an. Der KBD und die Spezialfirma Schollenberger hatten an diesem Punkt vorher diverse sogenannte Anomalien ausgemacht, die darauf hinwiesen, dass Materialien im Erdboden sind, die dort normalerweise nicht hingehören. Der Punkt muss morgen, Mittwoch, 1. Dezember 2021, wie geplant weiter untersucht werden.

Am Schützenanger: Sperrungen wie geplant bis morgen Abend

Daher bleiben der Parkplatz Am Schützenanger, ein Teil der Kleingartenanlage sowie die Wege in dem Bereich wie vorgesehen bis morgen, Mittwoch, 1. Dezember, 20.00 Uhr gesperrt. Der gesamte Bereich wird aus Sicherheitsgründen rund um die Uhr überwacht.

An drei weiteren Verdachtspunkten keine Kampfmittelfunde

Bei der Untersuchung des aktuellen Sondierungsbereiches hatten die Fachleute zuvor an zwei anderen Punkten Schrott gefunden. Auch eine Patronenhülse gehört zu den Fundstücken. An einem weiteren Punkt wurde ein alter massiver Kanal aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg entdeckt, der nicht auf Karten vermerkt ist. Das Bohrloch wird abgesichert. In puncto Bombenblindgänger können diese Punkte ausgeschlossen werden.