Die Göttinger Polizei hat sich weitgehend zufrieden über den Ablauf der Demonstrationen am vergangenen Montag geäußert. Erstmals meldet sich auch die Polizeipräsidentin Gwendolin von der Osten zu Wort.
„Zivilgesellschaftliche Positionen gegen demokratiefeindliche, verschwörungstheoretische oder antisemitische Äußerungen und entsprechende Symboliken auch im Rahmen von Versammlungen zu äußern, ist aus meiner Sicht wichtig. So kann das klare Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen Grundordnung einer breiten Mehrheit der Bevölkerung zum Ausdruck gebracht werden.“ sagt die Präsidentin der Polizeidirektion Göttingen, Gwendolin von der Osten. Sie fügt aber hinzu: „Gestern habe ich mir in Göttingen selbst ein Bild von der angezeigten Versammlung ‚Gegen Corona-Maßnahmen‘ am Göttinger Jahnstadion gemacht. Hier haben Bürgerinnen und Bürger und eben keine bekannten Rechtsextremisten ihre Meinung gegen die aktuelle Corona-Politik kundgetan, ohne dabei durch rechtsextremes, antisemitisches oder verschwörungstheoretisches Gedankengut oder auch solche Symbolik aufzufallen. Eine derartige Meinungsäußerung gegen politische Entscheidungen kann und muss eine starke Demokratie aushalten. Blockaden, die zur Beendigung einer solchen rechtskonformen Versammlung führen, halte ich für bedenklich. Auch der Protest gegen den Protest muss sich im Rahmen der Gesetze bewegen und darf nicht durch Straßenblockaden oder Gewalttätigkeiten zum Ausdruck gebracht werden.“
Nach Angaben der Polizei lägen keine Erkenntnisse darüber vor, dass sich Angehörige der rechten Szene an dem Aufzug beteiligten. Rechtsextreme oder ihnen ähnelnde Symbole wurden weder an der Kleidung noch in anderer Form von den Einsatzkräften im Aufzug der Coronamaßnahmen-Kritiker festgestellt. Auch über das Verteilen von entsprechenden Flyern lägen keine Erkenntnisse vor.
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