Streik der Klinikservice GmbH an der UMG ab Montag früh

Arbeitswelt

Der Universitätsmedizin Göttingen steht ab nächster Woche ein zweitägiger Streik der Klinikservice GmbH bevor. Die vierte Verhandlungsrunde am vergangenen Dienstag blieb ebenfalls ohne Ergebnis, ebenso entsprechende Vereinbarungen über eine Notdienstregelung. Diese regelt Mindestbesetzungen in wichtigen Kliniksbereichen im Streikfall.

Die Tarifverhandlungen stocken, weil laut ver.di die UMG-Tochterfirma nicht bereit ist, ein verhandlungsfähiges Tarifangebot zu unterbreiten. Bereits drei Verhandlungsterminen sind verstrichen ohne ein Entgegenkommen der UMG. Die Beschäftigten in der Reinigung, Wäscherei und im Patiententransport leiden als Niedriglohn-Beschäftigte besonders unter der galoppierenden Inflation. Sie erklären, es sich nicht länger leisten zu können, für derart niedrige Löhne in der UMG Klinikservice GmbH zu arbeiten. Das Entgeltangebot der UMG würde die reale Kaufkraft der Beschäftigten deutlich absenken. Am 25. November waren sie daher bereits einen Tag in den Streik getreten.

Zur Notfalldienstreglung erklärt der ver.di Sekretär Thilo Jahn:

„Wir werden uns jetzt einseitig an die Notdienstvereinbarung von 2018 halten und sicherstellen, dass der dort vereinbarte Notdienst auch nächste Woche zu Verfügung steht. Wir appellieren an die UMG, sich ihrer Verantwortung zu stellen und elektive Maßnahmen abzusagen und den Betrieb soweit nötig jetzt einzuschränken. Noch bessere wäre allerdings, die UMG würde der eigenen Tochterfirma endlich den finanziellen Spielraum einräumen, ein verhandlungsfähiges Angebot zu unterbreiten.“

Hintergrund der Tarifauseinandersetzung
Die Tarifauseinandersetzung findet nur deshalb statt, weil die Beschäftigten zum Zwecke des Lohndumpings 2008 in eine 100%-Tochter der UMG ausgegliedert wurde. Ihre Arbeit ist jedoch für die Leistungserbringung der UMG ebenso notwendig wie alle anderen Tätigkeiten im Krankenhaus, sie soll nach dem Willen der UMG nur deutlich schlechter entlohnt werden. Zu den jetzigen Konditionen können trotz erheblicher Anstrengungen des Unternehmens, Bewerber*innen zu finden, 50 Stellen nicht besetzt werden.

Foto: Warnstreik am 25.11. 22 ©Radio Leinewelle (ue)