Vor gut zwei Wochen ist der Göttinger Buchhändler (Buchladen Rote Straße) und Gewerkschafter Klaus Schild verstorben. Aus Anlass der Trauerfeier am Freitag würdigt ver.di sein langjähriges gewerkschaftliches Engagement.
Schon als jungen Mann zog es Klaus Schild in die Gewerkschaft und er wurde aktiv in der der Jugendarbeit der DAG (Deutsche Angestelltengewerkschaft) in Göttingen. Dabei tat Klaus mit seinen Mitstreitern/innen alles, was man von der eher nicht sehr linken DAG nicht erwartete: Politische Seminare zu emanzipatorischen Themen, politische Vernetzung mit den linken Szenen Göttingens und dem Roten Buchladen als ein Zentrum, Jugendblock bei den Demos des DGB am 1.Mai usw.
Es gab nichts Trennendes zwischen den Organisationen, sondern etwas großes Gemeinsames: Den Kampf für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für alle und für eine bessere Welt. Wir haben einen sehr guten Freund und Kollegen verloren.
ver.di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller
Nach den Jahren in der DAG-Jugendarbeit wurde Klaus Schild Vorsitzender der Ortsgruppe der DAG, ohne dadurch ruhiger oder gar konservativer zu werden. In dieser Rolle begleitete er auch die Gründung der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, die 2001 aus der DAG, der ÖTV, der HBV, der Postgewerkschaft und der IG Medien entstand. Auch in ver.di war Klaus Schild (fast) überall dabei: Vorsitzender des Göttinger Ortsvereins, Mitglied im Bezirksvorstand und im Präsidium, Delegierter auf Landeskonferenzen und Bundeskongressen, in diversen Funktionen im Fachbereich Handel, im DGB vor Ort und zuletzt als Vorsitzender der Senioren/innen im Bezirk.
Klaus Schild war mehr als ein Gewerkschafter, er war die personifizierte Vernetzung zwischen ver.di und gewerkschaftlicher Arbeit im Betrieb und politischen Gruppen, Organisationen und Verbänden in der Stadt. Klaus brachte zusammen, was zusammen streiten und kämpfen muss: Antifaschisten/innen, die Umwelt- und Klimaszene, die Aktiven aus den Betrieben, eine politische Bildungsarbeit und das Interesse an Kultur und Literatur. Klaus hat unzählige politische Veranstaltungen angeregt, begleitet und organisiert.
Foto: ©Klaus-Peter Wittemann (kwp Photo)