„SHELTER. Vom Leben im Dazwischen“ -Neue Ausstellung im Museum Friedland

Ausstellungen-Migration

Am 17.11. öffnete auf dem Gelände des Grenzdurchgangslagers Friedland eine neue Dauerausstellung:“SHELTER. Vom Leben im Dazwischen“. Kuratiert wurde die Ausstellung vom Museum Friedland, Ort ist eine sogenannte Nissenhütte auf dem Lagergelände. Diese ehemalige Behelfsunterkunft bringt mehrere Erfahrungshorizonte zusammen. Zum einen stellt sie die Erfahrungen von ehemaligen Bewohner*innen einer Nissenhütte und heutigen Bewohner:innen von Flüchtlingsunterkünften in den Mittelpunkt. Damit wird ein Bogen von der Vergangenheit zur Zukunft gespannt.

Nissenhütten dienten nach dem zweitenWeltkrieg vielen Vertriebenen und wohnungslosen Menschen als Unterkunft. Die halbrunden Behausungen aus Wellblech und Holz waren schnell zu installieren und billig. Nachteil war der mangelnde Wärme- bzw. Kälteschutz Oft hatten die Nissenhütten auch keinen Fußboden. Entworfen wurden diese Behelfsunterunterbringungen vom kanadischen Ingenieur Peter Norman Nissen zur Beherbergung von Soldaten. Der Begriff Nissenhütte ist in den Erinnerungen von Geflüchteten und Vertriebenen der Kriegsgeneration fest verankert. Viele Städte waren durch diese Schlichthäuser geprägt. In Friedland gab es 220 solcher Hütten, von denen eine bis heute erhalten ist.

Zum andern wird dem Aspekt der Multikulturalität in einer Flüchtlingsunterkunft Rechnung getragen. Die Ausstellung ist vielsprachig angelegt, sie spiegelt die Herkunft der Menschen wieder und ermöglicht Bewohner*innen des Grenzdurchgangslagers ein Verständnis dieser Ausstellung. Das mehrköpfige internationale Co-Kurationsteam entwickelte das Konzept in mehreren Workshops, eigene Migrationserfahrungen flossen in das partizipative Konzept von „SHELTER“ ein.
Das Museum Friedland ist mittwochs bis sonntags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter: www.museum-friedland.de
Ein ausführlicher Rundgang durch die Ausstellung mit der Projektleiterin Anna Louise Weßling folgt

Foto: Nissenhütte als Raum für die Ausstellung SHELTER ©Radio Leinewelle (ue))

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