Die 50 Kilo schwere Weltkriegsbombe am Gleisdreick im Stadtteil Rothenditmold konnte erfolgreich entschärft werden. Um 13.25 Uhr gab Alexander Majunke, Leiter des Kampfmittelräumdienstes Hessen, grünes Licht für die Rückkehr der evakuierten Anwohnenden in ihre Wohnungen.
Die Bombe war bei gezielten Sondierungsmaßnahmen auf Basis von Luftbild-Auswertungen am Mittwoch gefunden worden. Daraufhin war vom Einsatzstab in Abstimmung mit dem Leiter des Kampfmittelräumdienstes die Evakuierung einer Schutzzone im Umkreis von 500 Metern vom Fundort der Weltkriegsbombe für den Folgetag vorbereitet worden.
Ordnungsdezernent Heiko Lehmkuhl bilanzierte nach Abschluss des Einsatzes: „Es ist fast schon Kasseler Routine: Eine Fliegerbombe wird gefunden – und alle wissen, was zu tun ist. Doch so eingespielt der Ablauf auch wirken mag, jede Evakuierung ist und bleibt eine Herausforderung – logistisch, aber auch menschlich. Umso mehr danken wir all jenen, die einmal mehr gemeinsam dafür gesorgt haben, dass alles reibungslos verlief: Allen Einsatzkräften der Feuerwehren, Rettungsdiensten, Landes- und Stadtpolizei sowie dem Servicecenter der Stadt Kassel, die seit heute Morgen um 6 Uhr unsere Leitstelle entlastet haben. Sie alle haben mit beeindruckender Professionalität, Geduld und Teamarbeit für Sicherheit gesorgt. Ein großer Dank gilt auch den Anwohnerinnen und Anwohnern für ihre Geduld, ihr Verständnis und ihre Bereitschaft, einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Maßnahme zu leisten.“
Die Evakuierung der Schutzzone, in der etwa 2800 Menschen leben, lief nach Plan. Über 200 Kräfte von Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehren, ASB, DRK, Bundes-, Landes- und Stadtpolizei informierten die Anwohnenden, sperrten Bereiche und halfen bei der Evakuierung. Auch Hubschrauber und Drohnen kamen zum Einsatz, um sicherzustellen, dass sich niemand mehr unberechtigt im Sicherheitsradius aufhält. Der Schienenverkehr auf dem Gleisdreieck wurde komplett eingestellt.
Die Menschen mussten ab 7 Uhr ihre Wohnungen verlassen. Wer nicht woanders unterkam, begab sich in die Sammelstelle im Kongress Palais, wo der Verpflegungszug des DRK die Menschen bis zum Ende der Entschärfung versorgte. Gut 200 Menschen, darunter auch mobilitätseingeschränkte Personen, nahmen die Möglichkeit bis zur Rückkehr in ihre Wohnungen dankbar an.