Das Göttingen in der Nachkriegszeit eine wichtige Produktionsstätte für den deutschen Nachkriegsfilm war, gilt als allgemein bekannt. Aber auch bedeutende Filmplakatproduktionen und Verleihfirmen waren in Göttingen angesiedelt. Eine Ausstellung im Kunsthaus Göttingen zeigt jetzt auf drei Etagen viele Filmplakate aus dieser Zeit.
Neue Filmkunst Walter Kirchner Göttingen, 1953-1974
Der Verleih „Neue Filmkunst Walter Kirchner“ wurde 1953 gegründet und wurde in der Nachkriegszeit schnell zu einem wichtigen Verleih von Filmkunst aus der ganzen Welt. Walter Kirchner war zudem Leiter des Filmklubs an der Göttinger Universität. Unter seiner Leitung entstanden wegweisende und zeitlose Plakate u.a. von Hans Hillmann (Kassel).leider ging die Neue Filmkunst 1974 bankrott.
Atlas Filmverleih Duisburg, 1960.1966
Bekannter in der Öffentlichkeit war der Atlas Filmverleih, das „a“ Logo ist auch heute noch vielen Filmfreunden ein Begriff. Atlas startete schnell mit zwei Publikumsrennern: „12 Uhr mittags – High Noon“ und dem damaligen Skandalfilm „Das Schweigen“ von Ingmar Bergmann. Die Programmpalette reichte vom Populärfilm bis zu Filmen von künstlerischem Rang. Aber auch Atlas wurde Opfer des allgemeinen Kinosterbens Ende der 60ger Jahre. Die Filmplakate zeigen einen hohen und aufwendigen graphischen Standard und stehen heute noch für den Atlas Filmverleih.
Karl-Heinz Fehrecke 1913-1994
Neben der Filmkunst steht der Name des Grafikers Karl-Heinz Fehrecke für die Gestaltung des populären Filmplakats. Ausschnitte aus seiner Arbeit zeigt der dritte Raum im Kunsthaus Göttingen. Seine Plakate erreichten hohe Auflagen und fanden aufgrund der Popularität der Filme eine weite Verbreitung. Die von ihm geschaffenen Bilder wecken bei vielen Menschen hoch heute sympathische Erinnerungen und Assoziationen an die Filme in den Wirtschaftswunderjahren. Als Beispiel sei hier die Plakatserie zu den Immenhoffilmen genannt.
Zu der Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm.
Weitere Informationen dazu unter: kunsthaus-goettingen.de
Foto: Kurator Rene Grohnert führt durch die Ausstellung ©Radio Leinewelle(ue)